Evidenzbasierte Medizin
Warum Standardstudien nicht immer aussagekräftig sind
Objektivierbare Daten als Entscheidungsgrundlage zur Bewertung therapeutischer Wirksamkeit bilden das Fundament der sogenannten evidenzbasierten Medizin. Was zunächst aus wissenschaftlicher Perspektive einen großen Fortschritt darstellte, wird heute immer mehr ad absurdum geführt. Denn zunehmend stellt sich heraus, dass das Ergebnis der Studien nicht für alle therapeutischen Interventionen gleichermaßen aussagekräftig ist, also nicht verallgemeinert werden kann – vor allem, wenn es sich um nicht standardisierbare Behandlungsmethoden wie beispielsweise die Akupunktur handelt.
Welche Konsequenzen dies für therapeutische Empfehlungen hat, zeigt das Gespräch mit Prof. Dr. Dr. Harald Walach, der sich seit 30 Jahren mit der Evaluation unterschiedlicher Studienarten beschäftigt, die als Standards medizinischer Forschungsmethoden gelten. Das Postulat der evidenzbasierten Medizin geht davon aus, dass medizinische Interventionen – zu denen pharmakologische Arzneigaben, manuelle Therapien, physikalische Anwendungen wie Moorbäder, aber auch chirurgische Eingriffe, psychotherapeutische[…]