Kaiserschnitt
Abkürzung mit Folgen
Zunehmend werben Kliniken – auch unter der immer stärker werdenden Konkurrenz um die Gebärenden – mit dem Wunschkaiserschnitt als Alternative zur Normalgeburt. Und wo Geburtshilfe als Hochrisikomedizin angesehen wird, fällt die Indikation zur Schnittentbindung immer großzügiger aus. Dabei sind die wenigsten der beständig zunehmenden Kaiserschnitte primär von Frauen gewünscht. Die aktuelle Tendenz, die Risiken eines Kaiserschnitts klein zu reden, darf nicht vergessen lassen, dass der operative Weg in die Welt nicht nur Gefahren für Mutter und Kind birgt, sondern dass auch und vor allem vielen Frauen dadurch eine tiefgreifende Lebenserfahrung vorenthalten wird.
Unaufhörlich steigt die Zahl der Kaiserschnitte, obwohl die wenigsten der Gebärenden sich eine operative Geburt wünschen, wie eine von der Gmünder Ersatzkasse (GEK) veröffentlichte Studie erklärt. Während die Müttersterblichkeit in Deutschland in den letzten Jahrzehnten drastisch verringert werden konnte, wurden geburtshilfliche Eingriffe, die eigentlich nur im Zusammenhang mit Komplikationen erfolgen sollten, zur Routine bei der Betreuung einer normalen Geburt. Das[…]