Leben mit Morbus Parkinson (2. Teil)
Erfahrungsbericht: Mein Freund Parkinson
Wigand Lange ist Schriftsteller, Übersetzer, Dramaturg und – Parkinsonist. So selbstbewusst und poetisch nennt er sich selber, denn er hat beschlossen, sich nicht von Parkinson unterkriegen zu lassen, sondern sich mit ihm anzufreunden. Obwohl ihm dieser Freund manchmal sehr auf die Nerven geht, hat er erfahren, dass er auch etwas Gutes in sein Leben gebracht hat. Seit etwa 15 Jahren begleitet Parkinson Wigand Lange durch das Leben, das er in verschiedenen Büchern auf unterhaltsame Weise beschrieben hat. Er gibt seinem Freund eine Stimme, spricht mit ihm und lässt ihn antworten. Diese Antworten haben den Parkinsonisten gelehrt, dass er sein Leben ändern muss, dass Hektik und Schlafmangel, Überanstrengung und das Tanzen auf vielen verschiedenen Hochzeiten gleichzeitig ihm schaden. So ist Parkinson nicht nur als ein Freund, sondern auch als ein strenger Lehrmeister in sein Leben getreten.
Das bunte Völkchen der Parkinsonisten Schaut man sich einmal in einer Selbsthilfegruppe für Parkinson oder in einer Reha-Klinik um, wird man feststellen, dass es eine kunterbunt zusammengewürfelte Gruppe ist. Selten, dass sich zwei der Betroffenen gleichen. Parkinson ist eine höchst individuelle Erkrankung; und zwar sowohl in Hinsicht auf die äußerlichen Erscheinungen als auch auf die Verlaufsformen, wobei die Mediziner generell[…]