Pflanzenwässer
Sanfte Heilung mit Hydrolaten
Hydrolate sind hochwirksame Pflanzenwässer, die bei der Wasserdampf-Destillation von Blüten, Blättern, Samen oder Wurzeln entstehen. In der Regel kennt man sie heute als Nebenprodukte bei der Herstellung ätherischer Öle und verwendet sie nur selten. Dabei ist das Blüten- oder Pflanzenwasser seit dem Altertum bekannt und seine Wirksamkeit in der Heilkunde überliefert. Pflanzenwässer – als Teil der Aromatherapie und damit auch der Phytotherapie – stellen wirkungsvolle naturheilkundliche Helfer mit einem breiten Anwendungsspektrum dar, sowohl innerlich als auch äußerlich. Hydrolate, wie Pflanzenwässer auch bezeichnet werden, sind Rückstände aus kondensiertem Wasser und anteiligen Wirkstoffen, die bei der Wasserdampfdestillation von Pflanzen entstehen. Sie werden auch Aquarome oder aromatische Hydrosole genannt. Zwar enthalten sie die wasserlöslichen Stoffe einer Pflanze, aber nur mehr Spuren von ätherischem Öl, Hydrolate sind aber wesentlich konzentrierter als zum Beispiel Kräutertee. Wegen ihrer hohen, aber sehr sanften Wirksamkeit hätten sie eigentlich wesentlich mehr Beachtung verdient, stehen heutzutage jedoch, was ihren Bekanntheitsgrad betrifft, hinter den stärker duftenden ätherischen Ölen zurück.
Hydrolate sind schon seit Anbeginn der Destillationsverfahren bekannt und wurden früher mehr genutzt, und zwar vor allem in der Aromaküche. Dort sind sie auch heute noch für einige Produkte unverzichtbar. Denken wir nur an die arabischen Länder, wo Rosenwasser anstelle von Champagner getrunken wird, aber auch an die Marzipanherstellung, für die Rosenwasser unentbehrlich ist. In Frankreich wurden um 1830 genaue[…]