Spiritualität findet mitten im Leben statt
Interview mit Willigis Jäger
Zum 80. Geburtstag von Willigis Jäger gab der Kösel Verlag die Autobiographie seines Lebens heraus: „Leben ist Religion – Stationen eines spirituellen Weges“. Es ist eine authentische Darstellung, eine Art spirituelle Biographie eines Menschen, der sein Leben dem Weg einer gelebten Spiritualität gewidmet hat. Als Benediktinermönch ist Willigis Jäger seit 1946 tief in der mystischen Tradition des abendländischen Christentums verwurzelt, und als Zen-Meister nach sechs Jahren intensivem Zen-Training in Japan ging er den radikalen Weg der östlichen Praxis. 20 Jahre lang führte Willigis Jäger das Haus St. Benedikt in Würzburg, wo Kurse zur Gebetspraxis der Kontemplation unterrichtet wurden. Nach seinem Abschied 2001 vom Haus St. Benedikt – ausgelöst durch das von der römisch-katholischen Kirche über ihn verhängte Lehr- und Redeverbot – übernahm er den Benediktushof, eine ehemalige Klosteranlage in Holzkirchen in Unterfranken, wo Kontemplation und Zazen regelmäßig geübt werden. NATUR & HEILEN sprach mit diesem außergewöhnlichen Mönch, der für viele Tausend Menschen zum spirituellen Lehrer und Wegbegleiter geworden ist, über das zentrale Motiv seiner spirituellen Praxis und Lehre.
NATUR & HEILEN: Ihr im Kösel Verlag erschienenes neues Buch „Das Leben ist Religion – Stationen eines spirituellen Weges“, stellt eine sehr schöne Zusammenfassung Ihres Lebenswerkes dar. Dass Leben Religion und Religion Leben ist, ist anscheinend die wichtigste Botschaft, die Sie an alle Menschen richten möchten. Was beinhaltet diese Botschaft für uns alle? Willigis Jäger: Wir fragen uns ja als[…]