Brennende Füße
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Brennende Füße werden auch als „Burning-feet-Syndrom“ bezeichnet. Als Ursache für brennende Füße kommen viele Möglichkeiten in Betracht. So wird u. a. eine Hypovitaminose (Vitaminmangel) vor allem an B-Vitaminen wie z. B. Pantothensäure, Nicotinsäure, Aneurin, oder Mangel an Mineralien (z. B. Magnesium) im Gefolge von Stoffwechsel- oder auch Ernährungsstörungen vermutet. Die mikroskopische Gewebeuntersuchung zeigt meistens gefäßbedingte durch Sauerstoffmangel hervorgerufene Schädigungen peripherer Nerven der Extremitäten.
Das Burning-feet-Syndrom ist gekennzeichnet durch nächtliche (bei Bettwärme auftretende, durch Kühlung linderbare) Anfälle schmerzhaften Brennens der Füße, eventuell begleitet mit vegetativen und stoffwechselbedingten Störungen (z. B. örtliche Schweißbildung bzw. Hautschuppung), Muskelverspannung und Nervenreizzuständen.
Man unterscheidet die primäre, eigenständige Erkrankung und die sekundäre, symptomatische Form als Folge einer anderen Erkrankung. Sekundär kann die Erkrankung u. a. bei Bluthochdruck, Schwermetallvergiftung und Polycythaemia vera (krankhaft vermehrte rote Blutkörperchen) auftreten.
Differentialdiagnostisch ist die Erythromelalgie von Bedeutung, vorkommend bei Gefäßerkrankungen und z. B. bei Diabetes, gekennzeichnet durch brennende, oft schmerzhafte Sensationen im Bereich der Füße, aber auch der Hände. Wärme verstärkt die Beschwerden. Die Schmerzbereiche sind häufig gerötet, teilweise aber auch zyanotisch (durch Blutmangel bläulich verfärbt), was dann zu einer Verwechslung mit der Raynaud Krankheit führen kann, die durch vegetative Gefäßverengung entsteht.
Des Weiteren wäre differentialdiagnostisch noch das Restless-legs-Syndrom zu nennen, gekennzeichnet durch zeitweilige Attacken schmerzhafter Empfindungen in den Beinen, verbunden mit Bewegungsunruhe, vor allem nachts bzw. im Liegen. Häufig ist hierbei hauptsächlich die Unterschenkelaußenseite betroffen.
Brennende Füße können auch ein Symptom der Polyneuropathie sein. Zur Häufigkeit der Polyneuropathie gibt es keine zuverlässigen Angaben, es wird jedoch geschätzt, dass diese Krankheit pro 2500 Einwohner einmal auftritt. Die Polyneuropathie ist eine Krankheit des peripheren (außerhalb von Hirn und Rückenmark) Nervensystems und betrifft sowohl sensible als auch motorische Nerven. Die ersten Symptome sind Missempfindungen wie Kribbeln, Brennen oder unangenehme Temperaturempfindungen. Im weiteren Verlauf treten Sensibilitätsstörungen wie herabgesetzte Wahrnehmung von Berührungen, vermindertes Vibrationsempfinden und Schmerzen hauptsächlich der Füße, Unterschenkel, Hände hinzu. Eine Polyneuropathie tritt in der Folge oder als Symptom verschiedener Erkrankungen auf und stellt kein eigenständiges Leiden dar.
Neben alkoholischer und diabetischer Polyneuropathie ist vor allem an exotoxische (von außen zugeführte Gifte) Ursachen durch Medikamente sowie Gewerbegifte zu denken, daneben kommen endotoxische (im Körper selbst entstandene Gifte), Porphyrie (erbliche oder erworbene Stoffwechselstörung), Urämie (Harnvergiftung)) und infektiöse Ursachen (Borreliose nach Zeckenbiss) in Frage.
Zur Behandlung sollten alle bekannten Möglichkeiten ausgeschlossen werden, wie Alkohol, Medikamente, Schadstoffe (auch an Zahnmaterialien denken!) etc. Auch sollte abgeklärt werden, ob ein Mangelzustand an Vitalstoffen vorliegt, oder ob eine Infektionskrankheit (Borreliose) nicht ausgeheilt wurde. Vielleicht liegt auch eine extreme Belastung durch Elektrosmog (Sendemasten, DECT-Telefon-Anlage) oder durch Störfelder vor.
Auch eine Ernährungsumstellung oder genauere Diabeteseinstellung kann notwendig sein. Zur genauen Ermittlung sind Labortests sowie ein Testverfahren wie z. B. Bioresonanz, Vegatest, Elektroakupunktur oder Kinesiologie eine Hilfe.
Als Basis empfiehlt sich in jedem Fall die klassische Homöopathie, die allen Disharmonien gerecht werden kann und alle notwendigen Maßnahmen unterstützen kann. Aber auch viele andere Naturheilverfahren können regulierend sowohl auf das Nervensystem als auch zur Ausleitung von eventuellen Schadstoffen angewandt werden.
Zum Schluss noch eine weitere mögliche Ursache für brennende Füße. Während der Schwangerschaft werden die Füße größer und müssen mehr Gewicht tragen. Werdende Mütter sollten bequeme Schuhe anziehen. Kühlende Gels (mit Menthol, Gingko und Kampfer) oder Retterspitzsalbe erfrischen brennende Fußsohlen. Schwellungen der Füße (manchmal auch der Hände) sind in der Schwangerschaft nichts Ungewöhnliches. Wenn die Schwellungen morgens nicht abgeklungen sind, sollte man mit dem Arzt darüber sprechen. Es besteht das Risiko einer Schwangerschaftsvergiftung (Gestose).
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