Eigenharntherapie
Antwort
Die Autorin Barbara Kunick-Wünsche des Artikels "Unsere ureigenste perfekte Medizin: Eigenharn" in NATUR & HEILEN 8/07 beantwortet Fragen aus der Leserschaft:
1. Frage:
Erfolgt nicht durch die neuerliche Aufnahme des ausgeschiedenen Harns eine Anreicherung von Giften im Körper, die durch den Ausscheidungsvorgang hätten "entsorgt" werden sollen?
Antwort:
Viele glauben, dass die im Urin enthaltenen Stoffwechselendprodukte giftig seien und deshalb aus dem Körper entfernt werden müssten.
Diese Meinung ist jedoch nicht richtig, da die Endprodukte, wie auch andere Urinbestandteile aus dem Blut kommen und an Regulationsprozessen, die ständig im Körper stattfinden, teilnehmen. Bis zu einer bestimmten Mengengrenze sind sie deshalb nicht schädlich, sondern nützlich. Natürlich sind Bestandteile des Urins wie Aminosäuren, Vitamine, Fette, Kohlenhydrate, Hormone und organische Säuren nicht giftig. Die Elektrolyte wie Kalium, Calcium oder Natrium und Chlor in Form von Kochsalz sind im Urin nicht giftiger als in einer Suppe. Eine schädliche Wirkung macht sich erst dann bemerkbar, wenn ihr Gehalt im Blut die normale Grenze überschreitet.
Oft wird behauptet, dass eine innerliche Einnahme von Urin wegen des Harnstoffs und der Harnsäure gefährlich sei. Der in der Leber gebildete Harnstoff ist ein Produkt des Eiweißstoffwechsels. Ca. 25 g Harnstoff werden täglich gebildet, von der Harnsäure ca. 1 g. Das Vorhandensein beider Stoffe im Blut stellt einen normalen Regulationfaktor für verschiedene physiologische Prozesse dar (ausgenommen krankhafte Erhöhungen). Es wurde herausgefunden, dass diese beiden Stoffe wie Antioxidantien wirken, die Freie Radikale binden können. Eine Urineinnahme kann nur dann schaden, wenn die darin enthaltenen Stoffe die physiologische Grenze überschreiten. Es ist bei der oralen Anwendung praktisch kaum möglich, diese Grenzwerte zu erreichen, sogar wenn die gesamte ausgeschiedene Menge getrunken werden würde
2. Frage:
Wie kommt es, dass unser Körper Stoffe ausscheidet, die er doch für seinen Stoffwechsel dringend benötigt (z. B. Calcium oder Magnesium?
Antwort:
Es werden nur sehr geringe Mengen an diesen Stoffen ausgeschieden. Einen Calcium- oder Magnesiummangel z. B. könnte man mit Urintrinken nicht beheben. Diese geringen Spuren wirken jedoch wie ein Stoffwechselkatalysator: Indem der Urin dem Körper wieder zugeführt wird, wirken die natürlichen Bestandteile dort als Schlüssel, wo ein Schloss zu öffnen ist, d. h. im ganzen Körper.
Ein Beispiel: Die Magnesiumaufnahme im Körper ist z. B. auch besser, wenn gleichzeitig ein homöopathisches Magnesiumpräparat (z. B. das Schüssler Salz Nr. 7 "Magnesium phosphoricum") zugeführt wird. Genau diese Vermittlerrolle übernimmt auch das im Urin ausgeschiedene Magnesium.
3. Frage:
Wie erfolgt die Dosierung des Augenbades mit Eigenurin bei Grauem Star/Glaukom?
Antwort:
Zweimal täglich für jeweils ca. eine Minute über ein halbes Jahr. Bei eingetretener Besserung darf die Behandlung nicht abgebrochen werden, sondern sollte weiter fortgeführt werden. Der Urin ist wie im Artikel angegeben zu verdünnen!
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