Erhöhte Blutwerte bei veganer Ernährung
Ich bin 61 Jahre alt und lebe seit 6 Jahren vegan. Ich ernähre mich gesund und ausgewogen. Zudem nehme ich täglich u. a. Vitamin B12, Vitamin B5 und Folsäure ein. Nun habe ich meine Blutwerte überprüfen lassen. Sie waren in Ordnung, allerdings sind die Methylmalonsäure und der Homocysteinwert etwas erhöht, was mich beunruhigt. Könnte die Ursache in der Ernährung liegen?
Antwort
Die Erhöhung dieser beiden Werte könnte tatsächlich an der rein veganen Ernährung liegen. Ursächlich ist meist ein länger andauernder intrazellulärer Vitamin-B12-Mangel, der bei Veganern entstehen kann, da dieses Vitamin hauptsächlich in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Milchprodukten und Eiern enthalten ist. Vitamin B12 wird zum großen Teil in der Leber gespeichert, die Reserve reicht in der Regel für 3 bis 4 Jahre, sodass ein manifester Mangel sich erst nach Jahren bemerkbar macht. Manchmal ist die aktuelle Dosierung von B12 nicht ausreichend, oft fehlt es aber auch an anderen B-Vitaminen. Von daher empfehle ich Veganern die tägliche Einnahme eines Vitamin-B-Komplexes (z. B. Cefavit® B-complete oder vitamin B-Loges® komplett, hier ist zusätzlich noch die Pangamsäure enthalten, die bei Veganern auch oft fehlt). Teilweise wird ein orales Präparat vom Körper auch nicht gut aufgenommen, sodass Vitamin-B12-Injektionen besser geeignet sind, um den Mangel zu beheben. Veganer, aber auch Menschen mit Autoimmunerkrankungen oder Ältere sollten regelmäßig eine Überprüfung aller B-Vitamine sowie der Folsäure vornehmen lassen. Bei der B12-Bestimmung sollte idealerweise der sensitive Marker HoloTC, das biologisch aktive Vitamin B12, überprüft werden. Auch ein Anstieg der Methylmalonsäure (MMA) kann auf einen Vitamin-B12-Mangel hindeuten.
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