Erhöhter Prolaktinwert bei unerfülltem Kinderwunsch
Meine 34-jährige Tochter und ihr Mann haben einen bisher unerfüllten Kinderwunsch. Jetzt hat die Gynäkologin einen erhöhten Prolaktinwert bei meiner Tochter festgestellt und sie zum Endokrinologen überwiesen, der sie wiederum ins MRT schickt, bevor eine medikamentöse Behandlung beginnen soll. Gibt es eine Möglichkeit der naturheilkundlichen und ganzheitlichen Behandlung, um erhöhte Prolaktinwerte zu senken?
Susanne M.-T., E-Mail
Antwort: Das Hormon Prolaktin wird während der Schwangerschaft und in der Stillphase in großen Mengen gebildet. Es fördert die Milchbildung, hemmt aber gleichzeitig die Eizellreifung, was die Befruchtung erschwert. Aber auch die Einnahme von Medikamenten, etwa Psychopharmaka, oder eine Unterfunktion der Schilddrüse können eine vermehrte Prolaktinbildung in der Hypophyse hervorrufen.
Stress oder eine intensive sportliche Betätigung führen möglicherweise ebenfalls zu erhöhten Prolaktinwerten. Ist der Prolaktinspiegel zu hoch, kann es – neben dem Ausbleiben des Eisprungs – zu Symptomen kommen wie langen Zyklen, Milchabsonderungen der Brüste oder einer „Vermännlichung“ durch den gleichzeitig erhöhten Testosteronspiegel.
Naturheilkundliches Mittel der Wahl ist der Mönchspfeffer (Agnus castus), er hilft nachweislich bei unerfülltem Kinderwunsch und erhöhten Prolaktinwerten. Wichtig ist nur, ihn wirklich längerfristig einzunehmen, ggf. noch in Kombination mit Frauenmantel, 7 bis 10 Tage vor Einsetzen der Menstruation. Ich empfehle das Präparat von Bionorica, am besten in der etwas höheren Dosierung (20 mg, 1-0-0), es sollte mindestens 3 Monate genommen werden.
Prämenstruell können dann noch 1-mal täglich je 5 Tropfen Alchemilla (Ceres) dazugenommen werden, das verstärkt den prolaktinsenkenden Effekt.
Begleitend kann Hormon-Yoga helfen. Ein MRT soll vermutlich deshalb gemacht werden, um ein Prolaktinom, einen sehr selten auftretenden Tumor der Hypophyse, auszuschließen.
Dr. med. Isabel Bloss
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