Herzrhythmusstörungen
Ich leide seit Kurzem unter Herzrhythmusstörungen. Der Arzt meinte, ich müsste einen Betablocker einnehmen. Haben Sie alternative oder ergänzende Tipps zur Schulmedizin?
Günter D.
Antwort: Bei neu auftretenden Herzrhythmusstörungen sollten zunächst im Labor neben dem normalen Blutbild folgende Werte bestimmt werden: TSH basal, fT3, fT4, TPO-Antikörper (alles Schilddrüsenwerte), Magnesium, Kalium, Natrium, Calcium, Nieren- und Leberwerte sowie Vitamin D. Wenn sich hier keine Auffälligkeiten ergeben, kann man durchaus naturmedizinisch das Herz unterstützen und stärken, etwa mit Aurum/Stibium/Hyoscyamus (Wala, Globuli, 3-mal 10). Ggf. würde auch Cardiodoron (Weleda, 3-mal 20 Tropfen) infrage kommen. Da dies jedoch verschreibungspflichtig ist, sollte die Rücksprache mit dem Hausarzt oder Kardiologen erfolgen. Auch Einreibungen der Herzgegend mit Aurum/Lavandulae comp. (Salbe, Weleda) helfen vielen Betroffenen gut (2- bis 3-mal täglich). Phytotherapeutisch kann außerdem Weißdorn versucht werden (z. B. von Loges, 450 mg, 1- bis 2-mal täglich). Weißdorn verträgt sich sehr gut mit fast allen allopathischen Medikamenten. Er wirkt mild antiarrhythmisch. Bei starken Herzrhythmusstörungen eignen sich Betablocker in der Tat durch ihre Wirkung auf bestimmte Rezeptoren, beispielsweise in der Herzmuskulatur, erneuten Arrhythmien vorzubeugen und das Herz vor Überlastung zu bewahren. Ob die genannten Heilmittel die Betablocker vollwertig ersetzen, lässt sich immer nur im Einzelfall beurteilen. Keinesfalls dürfen die Betablocker selbstständig abgesetzt werden, auch nicht ausschleichend, das könnte ernste Komplikationen nach sich ziehen. Ein Versuch mit Naturheilmitteln muss unter ständiger fachlicher Verlaufskontrolle erfolgen.
Dr. med. Isabel Bloss
© NATUR & HEILEN, November 2021