Kleinwüchsigkeit
Antwort
Stress gleich welcher Art kann den Corticosteroid-Haushalt im Körper “in Unordnung” bringen, was sich u. U. (aber nicht zwangsläufig) auf das Längenwachstum auswirken könnte.
Bei Ihnen und Ihrer Tochter fällt auf, dass sich das Längenwachstum um das 11./12. Lebensjahr eingestellt hat. Dieser Zeitpunkt liegt unmittelbar vor (oder bereits in) der Pubertät. Man kann sich also auch zwanglos einen Zusammenhang mit den tiefgreifenden hormonellen Veränderungen während der Pubertät vorstellen, der u. U. genetisch bedingt sein könnte. Und es gibt noch eine Reihe weiterer möglicher körperlicher Ursachen, die hier nicht mehr angeführt werden können, weil sie nur fachlich zu diagnostizieren sind.
Auch die Gewichtsprobleme bzw. der “ewige Hunger” lassen sich seelisch, aber auch aus hormonellen, genetischen u. a. körperlichen Ursachen erklären. Es mag ein Zusammenhang mit dem verminderten Längenwachstum bestehen, muss aber nicht unbedingt.
Aus der Ferne können wir nur raten, durch Untersuchungen z. B. des Hormonhaushalts die Ursachen des verringerten Wachstums diagnostizieren zu lassen. Vielleicht könnte man dann homöopathisch noch Einfluss auf hormonelle oder körperliche Störungen nehmen.
Sie selbst werden dadurch voraussichtlich nicht mehr wachsen, aber die Beseitigung einer möglichen körperlichen Ursache nützt Ihnen allgemein zur Stabilität. Ob bei Ihrer Tochter noch ein Wachstumsschub zu erreichen ist, lässt sich nicht voraussagen. Das Längenwachstum endet um das 20. Lebensjahr, bei Mädchen im allgemeinen etwas früher. Ihre Tochter befindet sich also im Grenzbereich.
Aus medizinischer Sicht sind Sie und Ihre Tochter übrigens keineswegs krankhaft minderwüchsig, sondern bleiben mit 154/156 cm noch im unteren Normbereich. Von Klein- und Minderwuchs spricht man erst, wenn die Endgröße bei Frauen nicht über 140 cm (bei Männern 150 cm) beträgt.
Vielleicht könnte eine Psycho- oder Familientherapie neben der Aufarbeitung der von Ihnen angesprochenen familiären Probleme auch dazu beitragen, dass Sie Ihre Körpergröße akzeptieren und sich selber so schön wie Sie sind annehmen lernen.
Soweit wir es beurteilen können, besteht kein Anlass (zumindest kein medizinischer), Wachstumshormone zu verabreichen, hingegen ein Versuch mit klassischer Homöopathie lohnt sich in jedem Fall – sowohl für Sie als auch für Ihre Tochter.
© 2001 NATUR & HEILEN, Beratungsservice