L-Tryptophan gegen Schlaflosigkeit?
Antwort
Die Aminosäure L-Tryptophan ist eine Vorstufe von Serotonin und Melatonin, die eine wichtige Rolle in der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus einnehmen. Die Idee, L-Tryptophan gegen Schlafstörungen einzusetzen, ist jedoch nicht immer sinnvoll. Leidet man unter stillen Entzündungen, wie etwa bei Adipositas, chronischem Stress, Schmerzen, Depressionen, bakteriellen und viralen Infektionen (z. B. Epstein-Barr-Virus), Reizdarmsyndrom, Tumor- oder einigen Autoimmunerkrankungen, so wird das Enzym IDO (Indolamin-2,3-Dioxygenase) im Körper vermehrt ausgeschüttet. Dieses Enzym sorgt dafür, dass L-Tryptophan anstatt zu Serotonin zur Aminosäure Kynurenin umgebaut wird, welche sich schädigend auf das Nervensystem auswirkt, wodurch sich Schlafstörungen verschlimmern und Depressionen verstärken können. Zudem erhöht Kynurenin seinerseits die IDO-Aktivität, was den Tryptophan-Stoffwechsel dauerhaft in Schieflage hält. Vor einer Gabe von L-Tryptophan sollte von daher idealerweise die IDO-Aktivität im Labor bestimmt werden. Ist diese erhöht, sollte sie erst durch Phytotherapeutika (z. B. Teufelskralle, Curcumin, Resveratrol) und eine Stabilisierung der Darmschleimhaut gesenkt werden. In dieser Zeit kann die Serotonin-Zwischenstufe 5-HTP eingesetzt werden, dabei sollte man die Cofaktoren Magnesium, Vitamin B6 und Vitamin D nicht vergessen. Auch Melatonin, wie es etwa in dem Produkt Neuronight (Mitocare) enthalten ist, kann helfen, den Schlaf zu verbessern. Wer nicht in den Serotonin-Stoffwechsel eingreifen möchte, kann es mit L-Glutamin versuchen, enthalten etwa in Inodorm Plus (INUS). Gegen nächtliche Gedankenflut hilft oft Coffea in homöopathischer Form.
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