Lichen sclerosus
Antwort
Aus Ihrem Schreiben geht nicht hervor, ob es sich bei Ihnen um “Lichen sclerosus” handelt, auch als Weißfleckenkrankheit bezeichnet, die u. a. im Genitalbereich auftreten kann, oder um “Lichen sclerosus vulvae”, die Vulvadystrophie, die immer im Genitalbereich besteht. Wir nehmen an, daß es sich um diese handelt.
Beide Formen sind hartnäckig, ob Cortisonsalbe bei der Vulvadystrophie wirklich zur Heilung führt, steht keineswegs fest. Sicher ist zwar eine Cortisonsalbe längst nicht so mit Nebenwirkungen belastet wie die interne Cortisontherapie, aber sie sollte doch das “letzte Mittel” bleiben, wenn keine anderen Heilverfahren mehr helfen.
Die Ursachen sind noch unklar, eventuell bestehen anlagebedingte konstitutionelle Belastungen. Zu denken ist u. a. an Störungen im Bereich des Lymphsystems, der Leber, der Verdauungsorgane, des Harnsystems oder an eine rheumatisch-gichtige Diathese. Aus der Ferne können wir nicht beurteilen, ob solche Faktoren bei Ihnen eine Rolle spielen, das muß im Rahmen einer homöopathischen Behandlung genau durch die Anamnese ermittelt werden. Davon hängt dann ab, welche homöopathischen Wirkstoffe angezeigt sind. Die klassische Homöopathie vermag tief in die anlagebedingte Disposition eines Menschen einzugreifen und diese zu korrigieren, außerdem werden die Selbstheilungskräfte derart gestärkt, daß eine Umwandlung aus der Tiefe und Heilung der Krankheit entstehen kann.
Eine Selbstbehandlung ist wegen der umfangreichen Möglichkeiten der Mittelwahl nicht möglich, nur ein erfahrener Homöopath (dies muß kein Gynäkologe sein) sollte die Behandlung vornehmen.
Außer der Homöopathie ist uns keine Therapie bekannt, die bei diesem Krankheitsbild ausreichend helfen könnte. Im weitesten Sinne kann man allenfalls noch die “Retinoide”, Abkömmlinge der Vitamin-A-Säure, dazu rechnen; sie werden schulmedizinisch verwendet und sind aber nicht immer unbedenklich.
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