Magnesiumkur bei Muskelkrämpfen
Antwort:
Magnesium ist ein essentieller Stoff, d.h. er kann – wie auch die Vitamine – vom Körper nicht selbst gebildet, sondern muss von außen zugeführt werden. Der Körper eines Erwachsenen enthält etwa 20 g Magnesium (zum Vergleich: 1000 g Calcium). Magnesium ist als Mineralstoff an etwa 300 Enzymreaktionen beteiligt, zudem trägt es zur reibungslosen und ökonomischen Herzarbeit bei und sorgt u.a. für die gesunde Funktion von Muskel- und Nervenzellen. Ein Magnesiummangel kann sich in immer wiederkehrenden Schulter- und Nackenverspannunen, Kopfschmerzen, Nervosität, Reizbarkeit, Muskelkrämpfen und Herzrhythmusstörungen äußern. Es wird außerdem vermutet, dass der Mangel an Magnesium die Symptome einer Depression verstärken und aufrechterhalten kann. Die erforderliche Tagesdosis liegt bei 300 mg.
Bei Symptomen eines eventuellen Magnesiummangels sollte vor einer länger andauernden Selbstmedikation möglichst immer ein Arzt zu Rate gezogen werden, der zunächst einmal die Symptome auf mögliche andere Ursachen hin untersucht und gegebenenfalls auch eine Blutentnahme zur Bestimmung des Magnesiumspiegels durchführt. Die normale Konzentration von Magnesium im Blut liegt zwischen 0,8-1,1 mmol/l. Bei bereits länger andauernder Einnahme von Magnesiumpräparaten ist es ebenfalls sinnvoll, eine Laborkontrolle durchzuführen, um einer möglichen Überdosierung entgegenzuwirken. Diese sind Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfälle oder auch Müdigkeit. Vorsicht ist geboten, wenn eine Nieren- oder Herzerkrankung vorliegt, dann sollte die Magnesiumeinnahme nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
In der Regel wird die erforderliche Tagesdosis durch eine ausgewogene und vollwertige Ernährung gedeckt. Magnesium kommt in vielen Lebensmitteln vor, wie z.B. Nüssen (vor allem Mandeln), Vollkornprodukten, Mineralwasser, Kohlgemüse, Obst (insbesondere Bananen), Sesam und Milchprodukten. Ein erhöhter Bedarf besteht bei Sportlern, während schwerer Erkrankungen, in der Schwangerschaft, bei schlecht eingestelltem Diabetes mellitus, chronischen Darmerkrankungen, Einnahme von Kortikoiden oder dauerhaft schlechter Ernährung. Auch in Stresssituationen, ob psychisch und physisch, kann der Bedarf erhöht sein.
In Deutschland sind vor allem Magnesiumzitrate und -aspartate als Arzneimittel zugelassen, wobei das Magnesiumzitrat bei muskulären Verspannungen und in der Migränetherapie wirksam und empfehlenswert ist. Es werden dafür täglich 300 mg über einen Zeitraum von etwa 6-8 Wochen eingenommen. Apotheken- oder Drogeriemarktprodukte unterscheiden sich in der Regel hauptsächlich durch die zusätzliche Gabe von Füll- oder Quellstoffen, hier kann es für Allergiker wichtig sein, sich kompetent beraten zu lassen, denn oftmals können unnötige Zusatzstoffe allergische Reaktionen auslösen. Gut verträglich sind Granulate, die in Wasser aufgelöst werden und daher auch weniger Zusätze wie z.B. in Kapseln enthalten. Die Qualität der Wirkstoffe spielt jedoch kaum eine Rolle, es lohnt sich also, einen Preisvergleich vorzunehmen.
Eine "Magnesiumkur" kann in Zeiten hoher Belastung und Anspannung sinnvoll und wirksam sein. Hier ist es ratsam, die Tagesdosis von 300 mg über etwa 8 Wochen einzunehmen und dann zu pausieren. So eine Kur kann im Jahr etwa 3-4-mal wiederholt werden. Eine Dauereinnahme ist nicht notwendig und bei Gesunden auch nicht ratsam.
Auch Schüßler-Salze oder Homöopathika sollten möglichst nicht als Dauerbegleiter eingenommen werden, denn aus naturheilkundlicher Sicht "verlernt" der Körper dadurch, ein gelegentliches Unwohlsein oder kleinere Erkrankungen selbst zu "reparieren". Daher sind Therapiepausen sinnvoll.
Magnesium kann zwar eine wertvolle Unterstützung sein, es sollte aber eine längere Behandlung der Beschwerden nicht alleine, sondern individuell mit therapeutischer Hilfe oder auch durch eine entsprechende Konstitutionsbehandlung eines klassischen Homöopathen erfolgen. Muskelkrämpfe, vor allem im Bauchbereich, können nämlich auch andere Ursachen haben, wie z.B. ein Reizdarmsyndrom; dieses äußert sich ebenfalls durch krampfartige Schmerzen, zusammen mit Durchfällen oder/und Verstopfung.
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