Medikamenten-Studien
Antwort
Bei dem von Ihnen beigelegten Schreiben handelt es sich um das Angebot, an einer Studie über die Wirksamkeit östrogenähnlicher chemischer Wirkstoffe zur Vorbeugung von Osteoporose nach den Wechseljahren teilzunehmen.
Natürlich kann niemand vorhersehen, ob das bedenklich ist, sonst müsste man ja keine Studien mehr durchführen. Ein unkalkulierbares Restrisiko bleibt immer bestehen. Hinzu kommt, dass hier keine Therapie durchgeführt werden soll, vielmehr geprüft wird, wie die Wirkstoffe vorbeugend helfen. Das bedeutet also, gesunde Menschen erhalten Medikamente, obwohl überhaupt nicht vorhersehbar ist, ob sie jemals an Osteoporose erkranken werden. Diese Prophylaxe ist auch außerhalb der Naturmedizin umstritten.
Eine Entscheidung kann Ihrer Kollegin allerdings niemand abnehmen, sie allein muss letztlich beurteilen, ob sie sich für diesen Versuch zur Verfügung stellen möchte und bereit ist, mögliche Nebenwirkungen und bislang unübersehbare Konsequenzen in Kauf zu nehmen. Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig und niemand zwingt Ihre Kollegin. Allerdings ist aus obigen Gründen nicht unbedingt zur Teilnahme zu raten.
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