Mittel gegen Wechseljahrssymptome
Antwort
Grundsätzlich spricht nichts gegen die Langzeittherapie mit Nachtkerzenöl und Dong Quai (Angelika sin.), wenn sie gut vertragen werden. Da es bei Ihnen scheinbar rund vier Monate der Einnahme dauerte, bis am Tage eine Wirkung spürbar wurde, ist es durchaus möglich, daß nach einiger Zeit die Beschwerden auch nachts nachlassen.
Eine so deutliche schnelle Wirkung wie bei einer Hormontherapie kann man davon natürlich nicht erwarten, dafür drohen aber auch keine ernsten Nebenwirkungen. Sie schreiben zwar, daß Sie von dem früher verordneten Hormonpräparat keinerlei Nebenwirkungen verspürten, aber die möglichen Spätfolgen der Hormontherapie machen sich auch kaum unmittelbar während der Behandlung bemerkbar.
Wir können Ihrem Schreiben nicht entnehmen, welche Naturheilverfahren Sie früher schon gegen die Wechseljahrssymptomatik ohne Erfolg ausprobierten, gehen aber davon aus, daß noch keine gezielte homöopathische Behandlung durchgeführt wurde. Gerade die Homöopathie bietet gute Aussichten auf deutliche Besserung der klimakterischen Beschwerden. Dazu eignen sich verschiedenen Wirkstoffe, die aber individuell ermittelt werden müssen.
Versuchsweise können Sie auch zunächst ein homöopathisches Komplexmittel (wie z. B. “Kli.heel Tabletten”, rezeptfrei in der Apotheke) zur Selbsthilfe verwenden, um die Behandlung mit Nachtkerzenöl und Dong Quai zu unterstützen; u. U. macht die Homöopathie die anderen Mittel sogar überflüssig. Es kommt auf einen Versuch an. Gut bewähren sich auch die Phytoöstrogene aus Soja, aber für sie steht noch nicht sicher fest, ob davon nicht auch ein erhöhtes Brustkrebsrisiko ausgeht. Zumindest zur Selbsthilfe sollten übermäßig viele Sojaprodukte deshalb nicht verwendet werden.
Als nicht-medikamentöses Heilmittel ist ferner eine Entspannungs- oder Meditationstechnik zu empfehlen, z. B. Autogenes Training, Yoga oder transzendentale Meditation.
Wie lange die klimakterischen Beschwerden dauern werden, kann man nicht pauschal angeben. Das hängt davon ab, wie lange der Organismus für die komplexen hormonellen Veränderungen benötigt. Eine Rolle spielt dabei aber auch die innere Einstellung zum Klimakterium und zur Lebensphase danach; es steht außer Zweifel, daß positive Einstellungen die Beschwerden sehr abmildern können. Im Durchschnitt beginnt das Klimakterium zwischen dem 42. und 48. Lebensjahr, die Monatsblutung bleibt durchschnittlich im 49. Lebensjahr aus. Insgesamt kann das Klimakterium gut 10 Jahre dauern, was aber nicht bedeutet, daß die gesamte Zeit über Beschwerden bestehen müssen. Vermutlich haben Sie alles bald überstanden!
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