Nachlassende Nierenfunktion
Antwort
Nierenerkrankungen werden leider meist erst bemerkt, wenn sie wie bei Ihrer Mutter zufällig entdeckt werden oder wenn die Nieren Beschwerden bereiten. Vermutlich befindet sich Ihre Mutter schon in einem fortgeschrittenen Stadium, sonst wären labordiagnostisch noch keine Befunde möglich gewesen. Sind die Nieren erst einmal angeschlagen, können sie sich nur schwer wieder vollkommen regenerieren. In dieser Hinsicht handelt der Arzt Ihrer Mutter sehr verantwortungsbewusst, denn Handeln ist dringend angesagt!
Ob eine Cortison-Behandlung notwendig angezeigt ist, um eine akute Situation “in den Griff” zu bekommen, können wir aus der Ferne nicht beurteilen. Das von Ihnen erwähnte Risiko einer Cortisongabe wegen der früher durchgemachten Tbc kann zwar bestehen, die Nierenkrankheit wiegt momentan vermutlich aber aus der Sicht des Arztes schwerer. Eine längere Anwendung von Corticoiden ist nur selten notwendig, das muss aber individuell entschieden werden.
Falls bei Ihrer Mutter Cortison doch noch nicht unbedingt angezeigt ist (aber auch nach einer eventuell erfolgten Behandlung), eignen sich diverse Naturheilverfahren, um die Nierenfunktion wieder anzuregen und einer fortschreitenden Nierenschädigung vorzubeugen. An erster Stelle steht die gute Durchspülung der Nieren mit mindestens 2 Litern Wasser pro Tag (erfahrungsgemäß trinken ältere Menschen nur sehr ungern viel Flüssigkeit, deshalb ist hierauf sehr zu achten!). Außerdem sollte Kochsalz weitgehend gemieden werden, eine kleine Menge ist jedoch lebensnotwendig.
Auch die Nierendiät mit reduzierter Eiweißzufuhr gehört unbedingt zur Langzeittherapie; hier empfiehlt sich die Kartoffel/Ei-Diät, die eine genaue Eiweißdosierung ermöglicht. Bitte fragen Sie Ihren Arzt nach der genauen Durchführung. Aber auch spezielle Nierenkräuter wie Birkenblätter, Hagebutte und Grüner Hafer sind (z. B. als Teeaufguss) zu empfehlen, am besten eignet sich erfahrungsgemäß die Goldrute. Mit fertigen Arzneimitteln aus dieser Pflanze gelang es in Studien z. T. sogar, die Nierenfunktionen wieder zu verbessern, allerdings erzielte man leider keine Ausheilung. Auch bestimmte Speisen unterstützen die Nierentätigkeit wie z. B. Petersilie, Spargel, Kürbiskerne, Blütenpollen; bei den Kräutern sind dies Ingwer, Kurkuma, Zimt, Kardamom und Gewürznelke.
Günstige Ergebnisse für die Nieren erzielt man wahrscheinlich mit klassischer Homöopathie, die nach dem individuellen Krankheitsbild verordnet wird. Dies ist aber von Ihrer Mutter abhängig, mit welcher Art der Therapie sie besser zurecht kommt. Auch homöopathische Organextrakte zur Regeneration der Nieren können versucht werden; anders als die bedenkliche Frischzellentherapie sind die homöopathischen Zubereitungen unbedenklich. Unter Umständen geben sie einen entscheidenden Anstoß zu einer anhaltenden Besserung der Nierenfunktionen. Eine Entgiftung des Körpers, wie sie normalerweise durch harntreibende Mittel vorgenommen wird, verbietet sich bei Nierenleiden naturgemäß. Allenfalls könnten die Funktionen der “Entgiftungszentrale” Leber durch Arzneimittel mit Mariendistel verbessert werden. Auch Fastentage mit Obst- oder Gemüsesäften entlasten die Nieren und fördern allgemein die Gesundheit.
Es können weitere Methoden angezeigt sein, aber Sie sollten sich am besten zusammen mit Ihrer Mutter mit einem Naturmediziner über die angezeigten Therapiemöglichkeiten beraten, um notwendige Schritte zu unternehmen. Selbsthilfe ist bei Nierenleiden allein meist nicht ausreichend.
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