Netzhautablösung
Ich hatte vor einem Jahr eine Netzhautablösung am linken Auge, die zum Glück nicht gelasert werden musste. Jetzt fängt es wieder an zu blitzen. Welche naturheilkundlichen Möglichkeiten habe ich?
Antwort
Die Netzhautablösung (Ablatio retinae) bezeichnet die Ablösung der inneren Anteile der Netzhaut (Neuroretina) von ihrer Versorgungsschicht (dem Pigmentepithel), dem sie normalerweise lose aufliegt. Unbehandelt führt dies zur Erblindung. Anfangs bleibt die Ablösung ohne Symptome, später sehen die Betroffenen Lichtblitze und sogenannte „Mouches voulantes“ (dunkle Flecken, herumfliegenden Fliegen ähnlich) oder schwarze Punkte. Ist die Ablösung bereits erfolgt, sieht man plötzlich verzerrt oder Schatten in entsprechenden Arealen des Gesichtsfeldes. Betroffene spüren keinerlei Schmerzen, jedoch sollte unbedingt eine ärztliche Abklärung erfolgen.
Gehäuft tritt die Erkrankung ab dem 50. Lebensjahr auf; die Ursache ist bisher ungeklärt, erbliche Faktoren spielen womöglich eine Rolle. Die Schulmedizin sieht als Therapie vor allem die Behandlung mit dem Argon-Laser oder die operative Therapie (das Einbringen einer Silikonschaumplombe) vor.
Zur Vorsorge kann die Naturheilmedizin vor allem unterstützend wirken, sie kann eventuell auch ein schnelles Fortschreiten der Ablösung etwas aufhalten. Im allgemeinen wird es aber recht schwierig sein, bei begonnener Ablösung grundlegend eine Umkehr zu erreichen.
Bewährt haben sich subkutane Injektionen mit „Prunus spinosa e floribus et summitatibus D3″ (Wala) zusammen mit „Retina et Chorioidea Gl D6“ (Wala) in einer Injektion, die zweimal wöchentlich durchgeführt werden sollte.
Sinnvoll sein kann auch das regelmäßige Durchführen von Augenübungen bzw. eine „sanfte Sehschule“, wie sie aus dem Hatha-Yoga oder nach Janet Goodrich bekannt sind. Es gibt aber auch andere Sehschulen zum Augen- bzw. Sehtraining. Bitte fragen Sie im Buchhandel nach entsprechender Literatur.
Mithilfe der chinesischen Medizin – die in Augenproblemen eine Störung im Holzelement sieht – kann ebenfalls ein Therapieversuch unternommen werden; hier sollten durch Akupunktur speziell Holz/d. h. Leberpunkte genadelt werden. Auch die nach Prof. John Boel entwickelte Augenakupunktur kann hier sehr hilfreich sein.
Ratsam ist es, sich generell von einem naturheilkundlich ausgerichteten Augenarzt behandeln zu lassen, Adressen erhält man über den Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren (Tel. 07441/91 85 8-0, www.zaen.org) oder die Gesellschaft anthroposophischer Ärzte (Tel. 089 / 716 77 76-0, www.anthroposophischeaerzte.de)
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