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Frauenheilkunde

Schmerzhafte, berührungsempfindliche Mastopathie

Ich leide stark unter schmerzhafter Mastopathie und habe schon sehr viel ausprobiert. Meine Frauenärztin meinte, dass viele Frauen daran leiden, konnte mir aber nicht helfen. Wissen Sie Behandlungsmöglichkeiten?
                             

Antwort
Es stimmt, dass relativ viele Frauen an Mastopathie/Mastodynie leiden, vor allem Patientinnen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Als Mastodynie wurde früher die leichteste Form der Mastopathie bezeichnet; heute meint man damit das schmerzhafte Spannungs- und Schwellungsgefühl in den Brüsten. Bei der Mastopathie bestehen knotige Verhärtungen, manchmal ergänzt durch Absonderungen aus der Brust, Mastodynie kann begleitend ebenfalls vorliegen. Typisch ist häufig, dass sich die Beschwerden vor der Menstruation verschlimmern.
Ursache dieser meist gutartigen, aber unangenehmen Erkrankung der weiblichen Brust ist ein Überschuss des weiblichen Sexualhormons Östrogen, das u. a. Wasser im Körper bindet. Schuld an den typischen Spannungsgefühlen und der zum Teil extremen Berührungsempfindlichkeit ist nämlich die Wassereinlagerung im Bindegewebe der Brust. In den meisten Fällen – bei 70 bis 80 % aller Mastopathien – ist das Bindegewebe verändert und sehr dicht. In ihm befinden sich winzige, nur stecknadelkopfgroßen Hohlräume, Zysten, die unter dem Einfluss des Östrogens dazu neigen, sich zu vergrößern und Wasser einzulagern. Diese fibrös-zystische Mastopathie beginnt typischerweise ab dem 30. Lebensjahr und verstärkt sich mit zunehmendem Lebensalter. Erst nach den Wechseljahren, wenn der Hormoneinfluss wegfällt, klingen die Beschwerden allmählich ab, im allgemeinen ein Jahr nach der letzten Regelblutung.
Oftmals findet man jedoch überhaupt keine Hinweise auf die möglichen Ursachen. Stress  lässt sich wahrscheinlich als Verursacher ausschließen. Je nachdem wie Sie veranlagt sind, kann Stress jedoch jeweils der zündende Auslöser für ein neues Aufflammen der Beschwerden sein.
Nachdem Sie neuerdings unter noch stärkeren und andauernden Schmerzen leiden, ist eine gründliche, auch labordiagnostisch unterstützte Untersuchung wichtig, um den Ursachen der Verschlimmerung möglichst genau auf die Spur zu kommen und dementsprechend eine gezielte Therapie einzuleiten. Recht gute Chancen auf Besserung oder Ausheilung bietet die klassische Homöopathie, wenn die individuell genau passenden Wirkstoffe verwendet werden. Durch entsprechende Heilmittel kann die Veranlagung zur Mastopathie und somit die Hormonverschiebung beeinflusst werden, gleichzeitig wird der Impuls zur Ausheilung gegeben.
Eine nebenwirkungsfreie, rein pflanzliche Alternative sind auch Mönchspfefferpräparate. Der Mönchspfeffer oder Keuschlamm gehört zu den Eisenkrautgewächsen und stammt aus dem Mittelmeerraum und Zentralasien. Extrakte seiner getrockneten Früchte werden wegen ihrer gestagenartigen und hormonregulierenden Wirkung beim prämenstruellen Syndrom verordnet, also bei jenem Symptombündel von Beschwerden, die vor der Monatsblutung auftreten können und zu denen auch die schmerzhafte Schwellung der Brust gehört.
Nachtkerzenöl kann ebenfalls versucht werden, als Alternative können Sie Vitamin E probieren, dazu liegen bei Mastopathie gleichfalls gute Erfahrungen vor.
Auch die progesteronartig wirkende Yamswurzel und Frauenmantel sind durchaus sinnvoll, allerdings vor allem dann, wenn sie intern angewendet werden. Bei äußerer Anwendung gelangt nicht genügend oder überhaupt kein Wirkstoff tief genug in das Brustdrüsengewebe. Es wäre also besser, Frauenmantel einzunehmen, sofern er nicht in homöopathischer Zubereitung vom Therapeuten verordnet wird. Ebenso kann eine Progesteron-Creme in die Haut eingerieben werden. Auch blutiges Schröpfen kann eine Umstimmung bewirken und Erleichterung verschaffen.
Allgemein gilt: Alles, was entwässert, wirkt sich auch günstig auf die geschwollene Brust aus. Das bedeutet nicht nur Reis, Ananas und Spargel, sondern auch bestimmte körperliche Aktivitäten, etwa das Schwimmen im Mineral-Thermalbad oder Sauna. Auch fettarme Kost ist zur Linderung der Symptome anzuraten. 
© 2006 NATUR & HEILEN, Beratungsservice

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