Schutz vor steigender Zeckenstich-Gefahr
Antwort
Aufgrund der warmen Temperaturen im vergangenen Winter und Frühling wird tatsächlich eine regelrechte Zeckenplage erwartet. Sie werden nicht nur zahlreicher auftreten, sondern auch früher aktiv sein.
Die vieldiskutierte Zeckenimpfung kann lediglich vor der Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) schützen und empfiehlt sich deshalb nur für Menschen in entsprechenden gefährdeten Gebieten und mit entsprechendem Beruf in Wald und Wiese. Ein vorbeugende Impfung aller Bevölkerungsschichten ist zu überdenken, zumal es immer noch keinen Impfstoff gegen die bei uns häufiger verbreitete Borreliose gibt. Wichtiger ist die Stärkung des Immunsystems, damit der Körper eine eventuelle Infektion besser abwehren kann, und vor allem schnelles Handeln bei erfolgtem Stich.
Vorbeugend kann man folgende Mittel für den Aufenthalt in Wald und Wiese verwenden: Ätherische Öle (z. B. Teebaumöl, Zedernöl) und deren Aufbereitung mit Alkohol sowie Essigaufbereitungen mit Neemöl und Poleiminze werden von Zecken gemieden, im Pumpzerstäuber können sie vor dem Aufenthalt im Freien auf die Kleidung gesprüht werden. Öfter wiederholen!
Eine Zecke braucht der Erfahrung nach etwa 2 Stunden und mehr, um eine geeignete Einstichstelle (vor allem feucht-warme Körperstellen, z. B. alle Beugen, Hautfalten, Nacken) zu finden. Deshalb sollte sofort nach jedem Aufenthalt in Wald und Wiese der Körper gründlich auch nach winzig kleinen Zecken abgesucht werden, Hunde nicht vergessen!
Beim Borreliose und FSME Bund Deutschland e.V. (BFBD, Tel. 0180/5006935, Mo-Do 10.00-12.30, Mo u. Fr 18.00-20.00 aus dem deutschen Festnetz, Internet: www.borreliose-bund.de) erhalten Sie Tipps über das fachgemäße Entfernen von Zecken und viele weitere umfangreiche, aktuelle Informationen zum Thema.
Nach dem Entfernen der Zecke die Stichstelle sofort mit Alkohol oder Teebaumöl desinfizieren.
Sind Haus und Garten übermäßig von Zecken befallen, eignet sich am besten ein Neembaum-Produkt, das für Mensch und Tier ungiftig ist. Es wirkt auf den Stoffwechsel von Schädlingen (auch Läuse, Flöhe, Raupen und Milben) ein, wodurch ihre Fortpflanzung unterbunden wird und sie aussterben. Hierfür eignen sich verschiedene Produkte; Informationen erhalten Sie z. B. bei:
Niem-Handel Gerald Moser, Tel.: 06258 – 949 555, E-Mail: kontakt@niem-handel.de, https://niem-handel.de, oder
Pur Natur – World GBR, Tel. 08332 – 79 04 54, E-Mail: info@purnatur-world.de https://www.purnatur-world.de/.
Auch “Milbiol” (aus der Apotheke) ist dafür geeignet.
Um den Organismus unattraktiv für FSME- und Borreliose-Erreger zu machen, können die beiden homöopathischen Nosoden “FSME” und “Borreliose” gegeben werden (CS Pharma GmbH, Tel. 06841/984840, Internet: www.cs-pharma.de) . Sie werden je nach Bedarf einzeln oder beide verabreicht, es sollte nur ein Mindestabstand von 14 Tagen eingehalten werden. Die Prophylaxe wird mit einer Doppelgabe der Potenz C 200 des jeweiligen Mittels vorgenommen, dazu nehmen Sie eine Gabe des Mittels und wiederholen die zweite Gabe innerhalb von fünf Minuten. Eine einmalige Doppelgabe schützt mindestens sechs Monate. Auch das Mittel “Aurum arsenicosum” ist in der Diskussion, weil es dem ausweglos scheinenden Angstzustand vor möglicher Ansteckung am stärksten ähnelt, folglich ihn auflöst und somit die Bereitschaft senkt, eine Zecke “zu empfangen”.
Wie sicher ist nun die homöopathische Prophylaxe? Es gibt keine Prophylaxe vor ansteckenden Krankheiten, die für alle Menschen gleichermaßen eine hundertprozentige Sicherheit bieten kann. Die Störfaktoren können im Menschen, im Mittel, in den Umständen vor, während und nach der Mitteleinnahme etc. liegen. Auch kann ein ganz anderes Mittel oder eine andere Nosode angezeigt sein. Die Prophylaxe sollte nur bei guter Gesundheit, frei von akuten Krankheiten erfolgen. Vorsorglich sollten Sie am Tag der Mitteleinnahme keinen Kaffee, Knoblauch oder Zwiebeln zu sich nehmen. Knoblauch und Zwiebeln können sogar noch tagelang nach dem Verzehr Auswirkungen auf den Organismus haben, wodurch sich der Schutz verringern kann. Auch psychische und körperliche Belastungen, die unter Umständen schon einige Tage zurückliegen, können Auswirkungen haben. Eine gesunde Lebensweise ist die Basis für eine gute Abwehrlage gegen alle Arten von Krankheiten.
Das homöopathische Prophylaxemittel kann nur so weit den Körper spezifisch anregen, Abwehrkräfte zu bilden, als der Körper gesunde Reaktionsfähigkeiten besitzt. Um sicher zu gehen, ob das richtige homöopathische Prophylaxemittel für den individuellen Bedarf gewählt wurde oder ob ein anderes oder mehrere Mittel angezeigt sind, die den Allgemeinzustand in Balance bringen, kann nur ein erfahrener Homöopath beurteilen.
Nach erfolgter Borreliose-Infektion haben sich u. a. zur sofortigen Behandlung, aber auch in fortgeschrittenen Stadien, die Physiologika-“Würzen” als wirksam herausgestellt (Physiologika-Naturprodukte, Heinz Machura, Tel. 02295/9996843, http://www.karde-teasel.com/ oder Sanatur GmbH, Tel. 07731/87830, https://shop.sanatur.de/) – vor allem die “Kardenwurzel-Würze”, angebaut und geerntet nach Rudolf Steiner-Kriterien. Nachdem die Gütekriterien der hergestellten Tinktur standardisiert sind, wird es in Kürze möglich sein, die Kardenwurzel auch als Tinktur über die Apotheke zu beziehen. Neben der Kardenwurzel werden auch Präparate aus Bärlauch, Melisse, Korianderkraut, Beinwellwurzel und Schwarznuss hergestellt. Welche der Pflanzen zur Unterstützung der Ausheilung empfehlenswert sind, muss individuell entschieden werden. Auch die Dosierung sollte sich nach dem Beschwerdebild richten; allgemein gilt, je stärker die Symptome, desto schwächer die Dosierung, um eine Überschwemmung mit Giften zu vermeiden.
© 2007 NATUR & HEILEN (aktualisiert 2021), Beratungsservice