Sind Tulpenblätter giftig?
Antwort
Es ist nur sehr wenig über die Giftigkeit der Tulpe in der Literatur zu erfahren. Es wird lediglich über geringe Giftigkeit der Zwiebel berichtet. Die Tulpenblüten und -blätter sind – wenn überhaupt – also nur mäßig giftig. Die Tulpen-Zwiebel ist leicht giftig und zum Verzehr nicht geeignet, obwohl sie in Kriegszeiten gut geschält auch als Notration verzehrt wurde. Sie enthält das Alkaloid Tulipin oder Tuliposid, das antibiotisch und pilzhemmend wirkt. Durch ständige Berührung können Hautreizungen entstehen, die von Gärtnern als so genannter „Tulpenfinger“ bezeichnet werden.
Zu bedenken ist allerdings, dass für den herkömmlichen Tulpenzwiebelanbau 59 kg Gift für 1 Hektar pro Jahr eingesetzt werden! Nur für Baumwolle wird noch mehr Gift beim Anbau verbraucht. Von dem Verzehr dieser Art Tulpen ist also unbedingt abzuraten, lediglich ökologisch gezogene Zwiebeln eignen sich für Essexperimente, außerdem schützen sie durch ihre Wirkstoffe die Umwelt und sind robuster.
Die Bezeichnung “Gift” in Bezug auf Pflanzen ist grundsätzlich abzuwägen, denn alle Heilpflanzen enthalten mehr oder minder giftige Substanzen, das macht ja gerade ihre Heilwirkung aus. Man muss also wissen, um welche “giftige” Substanz es sich handelt und welche Auswirkungen diese haben kann. Dann entscheidet auch noch die Dosis. Isst man einen ganzen Korb voller Blüten, hat dies bestimmt eine andere Wirkung als ein paar Blätter zur Dekoration.
Eine kurze Übersicht über Gift in deutschen Pflanzen liefert folgender Internet-Link:
https://www.uniklinik-freiburg.de/giftberatung/liste-ausgewaehlter-giftpflanzen/pflanzenliste-nach-giftigkeit.html
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