Naturheilkunde

Was hilft gegen Krätze?

Meine Familie leidet unter Krätze, weswegen wir auch schon bei 2 verschiedenen Hautärzten waren. Diese verschrieben die Standardtherapien (Tabletten und Creme), jedes Mal begleitet von den obligatorischen heißen Wäschen der Bekleidung. Abgesehen von einer kurzen Verbesserung des Juckreizes war kein Erfolg zu verzeichnen. Über Vorschläge zu alternativen Behandlungen würde ich mich sehr freuen.
Katja Z., E-Mail

Antwort: Die Krätze (Scabies) ist eine stark juckende, ansteckende Hauterkrankung, die auch in Deutschland nach wie vor häufig vorkommt. Sie hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Der extreme Juckreiz (lat. scabere: kratzen), der sich vor allem nachts und bei Wärme verstärkt, wird durch die Krätzmilbe ausgelöst – ein etwa 0,5 mm kleines Spinnentier, das sich in die obere Hautschicht bohrt und dann unter der Haut Tunnel gräbt, in denen die Weibchen ihre Eier ablegen.

Pro Tag bewegt sich die Krätzmilbe etwa 5 mm unter der Haut entlang. Im Larvenstadium bohrt sie sich wieder an die Hautoberfläche und bleibt dort bis zur Geschlechtsreife – ein neuer Milbenzyklus beginnt nach 14 Tagen mit erneutem Tunnelbau. An den Tunnelein- und -ausgängen kann man kleine rote Knötchen erkennen, teilweise sieht man auch die Gänge unter der Haut – bevorzugt an dünnen Hautstellen wie zwischen Fingern und Zehen, in Achselhöhlen, dem Genitalbereich oder hinter den Ohren.

Bei der erstmaligen Ansteckung dauert es bis zu 6 Wochen, bevor der Ausschlag auftritt. Während dieser Zeit ist man jedoch schon ansteckend – über intensiven Haut-zu-Haut-Kontakt über mehrere Minuten. Abgesehen von dem Schlafmangel, der durch den starken nächtlichen Juckreiz entsteht, besteht die Gefahr einer Sekundärinfektion durch das Kratzen.

Äußerlich helfen bei Krätze sehr gut Teebaum- und/oder Neem-Öl. Bei Teebaumöl sollte man ein zusätzliches Trägeröl wie Jojoba-Öl 1:1 daruntermischen. Auch mit Lavendelölbädern gibt es gute Erfahrungen. Gegen den Juckreiz helfen Calcium Quercus Globuli (Wala, 3- bis 4-mal täglich 10), wenn er stark ist, ggf. auch als Injektion subkutan, 2- bis 3-mal pro Woche. Auch Aloe vera äußerlich kühlt und beruhigt die Haut, ähnlich wie kühle Schwarztee-Umschläge. Bei geröteten, aufgekratzten Stellen hilft die Rosatum Heilsalbe (Wala).

Eine gute (Körper-)Hygiene ist wichtig, um der Krätzmilbe nicht weiter einen Nährboden zu bieten. Innerlich geht es um die Stärkung des Immunsystems, insbesondere tritt Krätze häufig in Zusammenhang mit Zink- und Vitamin-D-Mangel auf. Weiter ist eine Stärkung der Darmflora sehr hilfreich und ggf. die Entgiftung der Leber, etwa über Hepatodoron oder Ceres Carduus marianus-Urtinktur (1- bis 2-mal täglich 5 Tropfen).

Dr. med. Isabel Bloss

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