Woman’s Health Initiative – Hormone in den Wechseljahren
Antwort
Die Aufgabe der Women’s Health Initiative (WHI) bestand darin, die Therapie mit Östrogenen und Gestagenen zu beurteilen. Dabei beobachteten die Wissenschaftler so schwerwiegende Risiken dieser Hormonersatztherapie (kurz HET), daß eine Fortführung der Studie nicht mehr vertretbar erschien. Viele der bisher angenommenen günstigen HET-Wirkungen treffen nicht zu, oftmals wurde sogar ein gegenteiliger Effekt erzielt.
Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehört, daß die Hormone nicht, wie bisher angenommen, das Risiko von Infarkt, Schlaganfall, Thrombose und Embolie reduzieren – im Gegenteil, sie erhöhen es sogar erheblich (z. B. Schlaganfall + 41 %, koronare Herzkrankheit + 29 %, Embolien + 10 %). Darüber hinaus erhöht sich das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, durch die Hormone um etwa 26 %. Als gesicherte positive Wirkungen wurde eine deutliche Verminderung des Darmkrebsrisikos, Vorbeugung von Osteoporose und Milderung klimakterischer Symptome nachgewiesen. Es ist allerdings umstritten, ob diese therapeutischen Effekte die HET mit all ihren Risiken rechtfertigen, schließlich gibt es ja auch naturheilkundliche Alternativen.
Dies sind im Wesentlichen die Ergebnisse dieser großangelegten Studie.
Die Zunahme eines Risikos läßt sich relativ leicht ermitteln, das ist hauptsächlich eine Frage der statistischen Erfassung und Bewertung der Versuchsergebnisse. Dazu wird neben der Gruppe, die mit dem wirksamen Medikament behandelt wird, eine vergleichbare Kontrollgruppe gebildet, die nur ein Placebo erhält. Die Zunahme von Erkrankungen (wie Infarkt etc.) bei der wirksam behandelten Gruppe im Vergleich zur Placebogruppe zeigt die Risikozunahme auf. Wenn zum Beispiel in der wirksam behandelten Gruppe 100 Infarkte mehr als in der Placebogruppe auftreten, weist das auf ein erhöhtes Risiko hin.
In unserer Zeitschrift wurde ausführlich über Wechseljahre und Hormone, bzw. über Alternativen hierzu, in den NATUR & HEILEN Heften 11/00 und 10 – 12/01 berichtet. Diese sollten Ihnen eigentlich vorliegen; falls nicht, schicken wir sie Ihnen gerne nochmals gegen Rechnung zu.
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