Zu viel B6, zu wenig Glutathion
Mir (80 Jahre) gelang es, meinen erhöhten Homocystein-Spiegel durch die regelmäßige und längerfristige Einnahme eines Mikronährstoff-Kombipräparates deutlich zu senken. Die Blutwerte sind fast alle im Normbereich, jedoch ist mein B6-Wert stark, B12 und Folsäure sind leicht erhöht, Glutathion ist dagegen zu niedrig. Wie soll ich weiter vorgehen?
Wiebke H., E-Mail
Antwort:
Eine Hypervitaminose von B6 kommt relativ häufig vor, obwohl B6 zu den wasserlöslichen Vitaminen gehört, die normalerweise vom Körper über die Niere wieder ausgeschieden werden. Bei einer Hypervitaminose wird B6 jedoch in der Muskulatur gespeichert und kann zu neuropathischen Symptomen führen. Es sollte in diesem Fall pausiert werden, genauso wie mit der Folsäure und dem Vitamin B12.
Gerade im Alter reichen eher kleinere Mengen völlig aus, diese sollten jedoch regelmäßig eingenommen werden. Oft wird zu hoch dosiert. Die Frage, weshalb der Körper das Vitamin B6 speichert, ist nicht leicht zu beantworten. Obwohl es häufig vorkommt, hat man bisher keine Erklärung dafür. Eventuell liegt eine Leberschwäche/-funktionsstörung zugrunde. In diesem Fall wäre eine Kur mit Taraxacum-Urtinktur (z. B. von Ceres) empfehlenswert.
Was den verminderten Glutathion-Spiegel betrifft, so sieht man dies auch relativ häufig. Die Gründe hierfür sind meist Stress (psychisch und physisch), Verletzungen oder Operationen, Diabetes und Vorstufen davon sowie Umweltgifte wie z. B. Bisphenol A, UV-Strahlen etc. Erhöhen kann man den Wert zum einen durch eine gezielte Nahrungsergänzung oder durch glutathionhaltige Nahrungsmittel sowie Vitalstoffe: Omega-3-Fettsäuren, Selen, Magnesium, Vitamin C und Kurkuma erhöhen den Glutathion-Spiegel. Gut ist auch Rosmarintee, 2- bis 3-mal täglich 1 Tasse.
Dr. med. Isabel Bloss
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