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„Am Anfang war das Lachen“

Interview mit Heiner Uber

„Wenn der Ernst verloren geht, geht gar nichts verloren – ja, man wird gesünder und heiter. Doch wenn das Lachen verloren geht, ist alles verloren. Plötzlich verliert ihr die Festlichkeit eures Daseins, werdet ihr farblos, eintönig, in gewisser Weise tot. Dann fließt eure Energie nicht mehr.“ Diese Worte von Osho verraten die tiefgreifende Bedeutung des Lachens als Lebenselixier und Medizin. Vor einigen Jahren wurde eine jahrtausendalte indische Form des Yogas, das Hasya-Yoga, neu entdeckt und in so genannten Lachclubs praktiziert. Mit erstaunlichem Erfolg auf allen Ebenen, wie das folgende Interview mit dem Lachexperten Heiner Uber zeigt.

NATUR & HEILEN: Heiner Uber, Sie sind Lachexperte und Autor von zwei Büchern über das Lachen. Ihr neuestes Buch „Das Lachprinzip“, das Sie zusammen mit André Steiner geschrieben haben, ist gerade im Eichborn Verlag erschienen. Sie widmen ein ganzes Kapitel der evolutionären Bedeutung der Freude. Hat das Lachen erst mit den Menschen angefangen?

Heiner Uber: Angefangen hat es bereits vor etlichen Millionen von Jahren. Denn Freude und Lachen sind nicht nur bei uns Menschen, sondern auch bei Tieren, insbesondere den Affen, zu finden. Es gibt auch Vermutungen, dass Delphine lachen, dass Elefanten lachen, zumindest akustische Signale von Freude von sich geben. Seit ungefähr drei Jahren weiß man, dass Ratten ebenfalls lachen. Das Lachen ist also sehr alt und es hat es gegeben, bevor Menschen auf der Erdoberfläche erschienen sind.

N & H: Also lange vor der Sprache?

Heiner Uber: Lange vor der Sprache! Speziell bei den Primaten und auch bei uns Menschen ist das Lachen zunächst einmal eine Freundschafts- und Friedensgeste. Wir können es an uns wunderbar ausprobieren: In dem Augenblick, wo wir lachen, können wir nicht beißen – in jedem Sinn des Wortes, nicht einmal in einen Apfel. Denn mit dem Lachen entspannt sich die ganze Kiefermuskulatur. Lachen ist also ein Friedenssignal. Es teilt mit: Von mir geht keine Gefahr aus, ich beiße nicht. Überall auf der Welt – sei es in China, in Zentralafrika oder in Indien, wenn man auf einen Markt geht, wird man von der Marktfrau mit einem Lächeln begrüßt. Damit unterstreicht sie: „Meine Ware ist gut, ich könnte sie ja selber essen, es ist keine Gefahr dabei.“

N & H: Lachen ist also eine Universalsprache.

Heiner Uber: Ja, ganz genau. Lachen wird auf der ganzen Welt verstanden. Man kann reisen, wohin man will, an die Südspitze Südamerikas, in die Sahara, in die Mongolei oder hier um die Ecke mitten in Deutschland: Lachen wird überall verstanden. Wenn ein Indianer, ein Inder, ein Eskimo oder ein Schwarzafrikaner uns anlacht, wissen wir, was er damit sagen will. Wir lachen zurück und er versteht uns. Deshalb ist Lachen die eigentliche Sprache der Globalisierung, der Schlüssel zur Völkerverständigung.

Der lachende Buddha

N & H: Eigentlich ist Lachen der Schlüssel zu allem – zum ganzen Universum. Denn vielleicht war der erste Impuls der Welterschaffung ein Impuls der Freude, ein Schöpfungsdrang, der aus dem Lachen kam? Also anstatt zu sagen: „Am Anfang war das Wort“, könnten wir sagen: „Am Anfang war das Lachen.“

Heiner Uber: Die Inder sagen ja, der Klang des Kosmos wäre Lachen. Deshalb sagen sie auch, wenn wir lachen, sprechen wir mit Gott und Gott spricht mit uns. Wenn wir lachen, so die Hasya-Yogis, verbinden wir uns mit dem Klang des Kosmos. Wir werden Eins mit dem Klang des Kosmos. Und hier befinden wir uns im Zustand der Erleuchtung. Es geht manchmal sehr schnell, dass man in so einen Zustand kommt, in dem man unmittelbar erfährt: „Ja, das ist die positive Kraft, die Heiterkeit, die die Welt und den Kosmos trägt.“

N & H: … und zusammenhält…

Heiner Uber: … und zusammenhält. Wenn wir uns Buddhas anschauen, stellen wir fest, dass sie immer mit einem milden Lächeln dargestellt werden. Im Zen-Buddhismus, eigentlich bekannt für seine strenge Askese, gibt es aber auch den Weg der Erleuchtung über das schallende Lachen. Die prägnanteste Darstellung dieses Weges der Heiterkeit ist die Figur eines Mönchen namens Budai, eine ins irdische Leben zurückgekehrte Reinkarnation Buddhas. In der Literatur wird Budai als „lachender Buddha“ oder „Dickbauch-Buddha“ bezeichnet. Es wird überliefert, dass Budai Erleuchtung über herzhaftes und grundloses Lachen erlangte. Und immer, wenn Menschen ihn nach seinem Zustand der Erleuchtung und dem Weg zur Erleuchtung fragten, fing er nur lauthals zu lachen an. Tage und Nächte, so wird es berichtet, zog er auf seiner Mönchswanderschaft durch die Gegend und man hat ihn von weit her schallend lachen hören. Es hat also nichts mit diesem milden Buddha-Lächeln, sondern mit einem donnernden Lachen zu tun.Im Zen-Buddhismus findet man auch die für uns sich absurd anhörenden Koans – das Bekannteste davon ist „das Klatschen mit einer Hand“ –, die den Erleuchtungssuchenden an einen Punkt bringen, an dem er nicht mehr nachdenkt.

N & H: Wo also der Verstand umgestaltet ist.

Heiner Uber: Ja, genau. Denn beim Lachen, wie im erleuchteten Zustand, kommt man in ein Feld, in dem man nicht mehr denkt. Hier spreche ich allerdings nicht vom kurzfristigen Lachen, sondern vom intensiven, rauschähnlichen Lachen, wie es im Hasya-Yoga, also im indischen Lachyoga gelehrt wird. In diesem intensiven langen Lachen ist man in einem ähnlichen Zustand wie in der Meditation: Man lacht einfach und wird nicht mehr durch Gedanken abgelenkt.

Vom Ursprung des Hasya-Yogas

N & H: Wann wurde das Hasya-Yoga entwickelt?

Heiner Uber: Die Techniken sind sehr alt. Sie greifen zwei bis dreitausend Jahre zurück. Das Grundprinzip des Hasya-Yogas ist zu lachen ohne Grund. Budai beispielsweise hat es vorgemacht: Er hat nicht über Witze gelacht, sondern ist aus sich selbst in den Zustand des Lachens gekommen. Die Eskimos machen etwas Ähnliches: Sie bringen sich durch ein mechanisches Lachen in ein echtes Lachen hinein. Sie empfangen mit einem Begrüßungsritual, das „Gesänge zur Erlangen der Heiterkeit“ heißt, Fremde, die ins Dorf kommen. Dabei simulieren sie einfach die Geräusche der Tiere ihrer arktischen Umwelt – das Grunzen eines Eisbären, das Luft-Ausstoßen eines Wals, das Schnattern von Möwen –, und kommen über diese Tierstimmen-Imitation in ein künstliches Lachen hinein, das nach kurzer Zeit in ein echtes Lachen mündet. Dazu kommt, dass Lachen das Immunsystem sehr stark stimuliert. In dem rauen Klima, in dem die Eskimos leben, ist es sehr wichtig – gerade um Tröpfcheninfektionen entgegen zu wirken –, dass das Immunsystem gegen Viren und Bakterien gut gewappnet ist. Also machen die Eskimos aus einem tiefen Wissen heraus zwei völlig richtige Sachen: Erstens lachen sie, sie machen also eine Freundschaftsgeste dem Fremden gegenüber, und zweitens bauen sie dadurch einen Immunschutz gegen fremde Bakterien auf. Lachyoga ist also nicht neu. Neu ist, dass es wieder entdeckt worden ist. Vor ein paar Jahren war ich einem indischen Lokal und habe Freunden dort das Begrüßungsritual der Eskimos vorgeführt. Sie haben alle mitgemacht und zu Lachen angefangen. Dann kann der indische Wirt an unseren Tisch und sagte: „Das ist interessant, etwas Ähnliches gibt es in Indien.“, und hat uns vom Hasya-Yoga erzählt. So bin ich auf das indische Lachyoga, eine jahrtausendalte Form des Hatha-Yogas hingewiesen worden. Dass Hasya-Yoga zu einer eigenen Disziplin geworden ist, ist eine recht junge Entwicklung. Das hat mit einem indischen Arzt, Madan Katarai, zu tun. Dieser Arzt hat nämlich mit Bedauern festgestellt, dass die Menschen zu wenig lachen und damit ein großartiges Mittel, sich Gutes zu tun, nicht anwenden oder unwissend aus der Hand geben. Anfangs traf sich eine Gruppe von Indern und erzählte sich gegenseitig Witze. Das dadurch ausgelöste Lachen war aber nur von kurzer Dauer. So hat Madan Katarai, der auch ein großer Yoga-Experte ist, sich daran erinnert, dass bestimmte Atemübungen des Hatha-Yogas automatisch in ein Lachen hineinführen. Dazu kamen noch pantomimische Übungen, die das Ganze lustiger machten. So enstanden die modernen Hasya-Yoga-Übungen.

N & H: In Ihrem Buch kann man lesen, dass sich in Bombay, das eine der größten Städte der Welt ist, Inder vor der Arbeit treffen, um in Parks mitten in der Stadt zusammen zu lachen.

Heiner Uber: Ja, und das ist teilweise sehr extrem: Da verläuft die Stadtautobahn und 200 Meter weiter steht unter Bäumen eine Gruppe von Menschen, die Hasya-Yoga macht. Bei jedem Wetter. Selbst wenn der stärkste Monsunregen herunter schüttet – die Menschen treffen sich regelmäßig in der Früh um sechs Uhr und machen eine halbe Stunde Lachyoga zusammen. Das sind nicht nur drei, vier Menschen, sondern große Gruppen von 150 bis 250 Menschen, die zusammen kommen.

Lachen – die beste Medizin

N & H: Das bedeutet, dass einer der wichtigsten Aspekte des Hasya-Yogas seine heilende Kraft ist. Vor allem, was Stress angeht.

Heiner Uber: Ja – und das wissen wir alle. Die Italiener sagen: „Lachen macht gutes Blut“. Wir sagen: „Lachen ist die beste Medizin“ oder „Lachen hält Körper und Seele zusammen“. Die Inder haben wiederum den folgenden Spruch: „Der beste Arzt heißt Lachen“. Das wussten wir schon, aber das war nicht im medizinischen Sinn wissenschaftlich belegt worden. Erst in den letzten 20 bis 25 Jahren haben Forschungsergebnisse bestätigt, dass Lachen eine heilende Wirkung auf Körper und Seele hat. Insbesondere beim negativen Stress hat Lachen eine entspannende Wirkung. Beim Hasya-Yoga werden allein durch eine halbe Stunde intensives Lachen im mesolimbischen Dopaminsystem – das ist ein Teil des limbischen Systems, das für positive Emotionen wie Freude, Euphorie usw. zuständig ist – Endorphine und Dopamine aktiviert. Diese Neurotransmitter, die wir in diesem Fall Glücksbotenstoffe nennen, leiten die Signale von Nervenzelle zu Nervenzelle weiter. Dadurch beginnen wir uns dann automatisch gut zu fühlen. Ein Mensch, der sich gut fühlt, geht mit Stress anders um. Er lässt sich von dem, was an ihn herangetragen wird, nicht mehr unterkriegen. Intensives Lachen ist wie ein Drogenrausch, allerdings ein gesunder Drogenrausch. Wir müssen uns mehr derjenigen Drogen, die wir selbst im Körper produzieren, bedienen. Tatsächlich sind Endorphine und Dopamine von ihrer biochemischen Struktur her dem Kokain ähnlich. Endorphine werden auch als körpereigene Morphine – also ein Schmerzmittel – bezeichnet. Durch Lachen wird also auch das Schmerzempfinden reduziert. Lachyoga hat darüber hinaus eine positive Wirkung auf den Blutdruck, was für Schlaganfall-Patienten von großer Bedeutung ist, denn der Blutdruck bleibt nachhaltig da, wo er sein soll. In diesem Euphorie-Zustand passiert auch etwas Wichtiges, dass nämlich ein Mensch seine Krankheit vergisst. So habe ich in meinen Seminaren erlebt, dass krebskranke Menschen nach zwei Stunden Hasya-Yoga vergessen hatten, dass sie krebskrank sind. Es ist ein Segen, wenn man eine Zeit lang seine Krankheit vergessen kann. Denn in diesem positiven Zustand können die Selbstheilungskräfte des Körpers ungehindert fließen und ihre ganze Wirkung entfalten. Wir unterschätzen alle die Selbstheilungskapazität unseres Körpers.

N & H: Wenn wir wüssten, wie kraftvoll…

Heiner Uber: Auch Menschen, die um die Selbstheilungskräfte des Körpers wissen, unterschätzen diese Kraft immer noch. Sie ist ein großer breiter Strom, gegen den wir nicht anschwimmen können. Chronische Schmerzen können nachhaltig durch Hasya-Yoga gelindert werden. Also bei allen Menschen, die von Rheuma geplagt sind oder an Fibromyalgie leiden, ist intensives Lachen das Mittel der Wahl. Die Umleitung des Schmerzreizes während des Lachens ist ein komplexer Vorgang. Es gibt auch Hinweise, dass Lachen entzündungshemmend wirkt, dies ist aber wissenschaftlich noch nicht untermauert. Nicht nur in der Schmerztherapie, sondern auch in der therapeutischen Arbeit mit depressiven Menschen wird Lachyoga eingesetzt. Auch bei Menschen, die an einer schweren Krebserkrankung leiden, verbessert sich die psychische Befindlichkeit wesentlich – und damit steigern sich entsprechend die Selbstheilungskräfte. Im Rahmen einer Studie, die an der Loma-Linda-University in Kalifornien durchgeführt wurde, brachte der Neuroimmunologe Lee Berk Menschen zum Lachen, indem er ihnen lustige Komödien-Filme vorgespielt hat. Der Vergleichsgruppe zeigte er ein völlig neutrales Bildmaterial – Wolken, die ziehen. Der ersten Gruppe wurde im Abstand von fünf Minuten Blut abgenommen, und man untersuchte, wie sich das Blutbild über zwei Stunden hinweg veränderte. Lee Berk konnte zeigen, dass während des Lachens die Killer-Zellen im Blut stark ansteigen und nicht nur Viren und Pilze abtöten, sondern auch Tumorzellen bekämpfen. Deshalb weist Lee Berk auf die wirkungsvolle Tumorprophylaxe des Lachens hin. Also mein Rat: So viel lachen wie möglich! Und das kann man am besten, wenn man Lachyoga macht.

Heiter stimmende Lachclubs

N & H: Hasya-Yoga lernt man konkret in so genannten Lachclubs oder in Seminaren. Und es gibt darüber hinaus Übungen für zu Hause.

Heiner Uber: Richtig. Man kann ein zweitätiges Seminar am Wochenende besuchen. In diesem Seminar werden den Teilnehmern die verschiedenen Übungen, die alle sehr einfach sind, gezeigt. Das Einzige, was den Teilnehmern ein bisschen Probleme bereiten kann, ist, eine gewisse Scheu zur Seite zu legen. Denn bestimmte Übungen – ich denke z. B. an das Löwen-Lachen, eine Übung, bei der man die Zunge ganz weit herausfallen lässt – kosten eine gewisse Überwindung. Sobald die Scham aber überwunden ist, sieht man die Teilnehmer am zweiten Tag am Boden liegen und sie lachen und lachen und lachen – und sie können nicht aufhören zu lachen. Sie kommen wirklich in eine Lachtrance. Lachen steckt an. Deshalb funktioniert Lachyoga am besten, wenn man in einer Gruppe ist, Augenkontakt zu dem anderen hat, die Lach-Energie des anderen spürt. Es ist sozusagen ein Netzwerk von Lachern, die sich gegenseitig befruchten und beflügeln und auf einen Rausch mitnehmen. Hier im Westen gibt es nicht wie in Indien die Möglichkeit, im Büro zunächst zehn Minuten Lachyoga vor der Arbeit zu machen. In Indien wird es tatsächlich von der Geschäftsleitung befohlen, eine viertel Stunde bis 20 Minuten vor Arbeitsbeginn Lachyoga zu machen. Auch in Schulen. Sogar in Gefängnissen – mit erstaunlichen Ergebnissen: Die Aggression der Häftlinge gegenüber dem Wachpersonal ist wesentlich geringer. Ich habe mir also Gedanken gemacht, wie der positive Effekt der Lachseminare weiterhin im Alltag aufrechterhalten werden kann. Ein indischer spiritueller Meister, Chittur Vijajahan, war der erste, der mich auf die Kraft der Mudras aufmerksam gemacht hat. Die spirituelle Idee dieser bestimmten Handhaltungen ist, dass die Finger zu Antennen werden, mit denen man Wissen und Heilung empfangen kann. Darüber hinaus werden durch die Mudras bestimmte Punkte auf den Handreflexzonen aktiviert, die über die Meridiane mit den verschiedenen Körperorganen verbunden sind. Das Gute an den Mudras ist, dass man sie überall machen kann: zu Hause, an der Bushaltestelle oder wenn man in der U-Bahn sitzt. Ich habe auch gemerkt, dass gerade bei Verstandes-orientierten Menschen wie Managern, Versicherungsmaklern oder Diplom-Volkswirten die Mudras sehr gut wirken. Gerade bei Menschen, die unter viel Stress, starkem Erfolgsdruck und Rivalitätskampf arbeiten, ist es wichtig zu zeigen, dass sie zu mehr Erfolg kommen können, wenn sie rationales Arbeiten und emotionales Arbeiten miteinander verbinden – Erfolg, im Sinne, dass es er-folgt. Erfolg haben heißt in diesem Sinn, dass die Dinge er-folgen. Bei diesen Ratio-orientierten Menschen beginne ich also nicht mit den klassischen Übungen des Lachyogas, sondern mit Mudras. Mit unglaublichem Erfolg.

N & H: Und dann „erfolgen“ die Geschäfte, denn wie in allen Bereichen des Lebens geht es um Kontakt.

Heiner Uber: Absolut. Mein Großvater, der Kaufmann war, sagte immer: „Einmal lachen hilft 1000 Taler machen!“ Und so ist es: Komme ich als Miesepetriger herein und möchte etwas verkaufen, werden keine Geschäfte zustande kommen. Komme ich dagegen als heiter gestimmter Mensch mit einem netten Wort, mit einem Lächeln herein, bin ich viel glaubwürdiger, weil die Freundschaftsgeste angenommen wurde. Über das Hasya-Yoga wird man prinzipiell zu einem heiteren Menschen. Man erlebt also eine Veränderung seiner Psyche. Man lacht gerne, man findet viel mehr Situationen, in denen man lachen kann. Man braucht keine große Stimulans mehr von außen. Man kommt in dieses Buddha-Lächeln hinein.

N & H: Heiner Uber, wir bedanken uns sehr herzlich für dieses Gespräch.

Anne Devillard

„Vor langer Zeit versammelte Buddha Shakyamuni seine Anhänger auf dem Gridhrakuta, dem heiligen Adlerberg am Fuß des Himalaya, und hielt eine Predigt über das Lotus-Sutra, welches von der Erlösung aller Lebewesen handelt. Anschließend setzte er sich unter einen Baum und begann für eine lange Zeit zu schweigen. Mitten in dieser Stille nahm Buddha eine Blume und hob sie in die Höhe, damit alle Menschen um ihn herum sie sehen konnten. Dabei schwiegen auch sie nach dem Vorbild des Erhabenen. Nur einer mit dem Namen Mahakashyapa begann zu lachen. Da sprach Buddha: „Ich besitze den Korb der wahren Lehre, in dem die Seligkeit des Nirwana sich spiegelt, das wahre Sein, die formlose wahre Form, die nicht in Worten und Buchstaben beruht, eine besondere Überlieferung außerhalb der Schriften. Dies alles vertraue ich dem Mahakasyhapa an.“

Also nicht der Intelligenteste, nicht der Stärkste, nicht der Demütigste, nicht der Mutigste, nicht der Bescheidenste, sondern Mahakashyapa, der einfach lachte, wurde damit der erste Nachfolger Buddhas.“

Aus: „Das Lachprinzip“, Eichborn Verlag.

Kontaktadresse:

– Verband deutscher Lach-Yoga-Therapeuten e. V., Hohenstaufenring 30 – 32, 50674 Köln, Tel. 0221/91647-128, Fax 0221/91647-123, eMail: info@hoho-haha.de, Internet: www.hoho-haha.de.

Die nächsten Lachyoga-Seminare finden am 29.-30.1.05 (München), 9.-10.4.05 (München), 23.-24.4.05 (Köln), 18.-19.6.05 (Graz) statt.

Literatur:

  • Heiner Uber/André Steiner: Das Lachprinzip. Wie man sich erfolgreich, glücklich und gesund lacht. Eichborn Verlag, Berlin 2004.
  • Heiner Uber: Länder des Lachens. Frederking & Thaler, München 2001.

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