Sie stehen am Rande der Gesellschaft, ohne Stimme, wartend … Sechs Wochen lang fahren wir, ein Hausarzt, ein Übersetzer und ich als Psychiaterin, mit der Non-Profit-Organisation German Doctors durch den Norden Griechenlands, um sie aufzusuchen – Flüchtlinge aus dem Iran, Syrien, Afghanistan, Irak, Somalia, Sierra Leone, Togo und vielen anderen Ländern. Alle von ihnen haben eines gemeinsam: Sie sind tief verletzt in ihrer Würde und dem Vertrauen darin, dass diese Welt einen sicheren Raum für ein Leben in Freiheit bietet.
Die Lager am Rande der Zivilisation sind wie stille, graue Kulissen für das Leid, das jeder ihrer Bewohner mit sich trägt: Hunderte von Containern vor dem Hintergrund der schneebedeckten Berge, hier und da flattern Wäschestücke auf einer Leine, ab und zu kommt ein kleines Kind vorbeigeradelt. Kein Baum, kein Lachen, kein Leben. Die Geschichten derer, die zu uns in die[…]