Salvestrole

Die Salvestrole, die zur Gruppe der Phytoalexine gehören – antimikrobiell wirksame Substanzen, die von Pflanzen zur Erregerabwehr gebildet werden – gelten seit ihrer Entdeckung als vielversprechend in der Ernährungsmedizin, insbesondere aufgrund ihrer unterstützenden Wirkung in der Krebstherapie. Dennoch sind die so wertvollen sekundären Pflanzenstoffe den meisten Menschen bis heute unbekannt. Salvestrole kommen direkt aus der Natur und gehören zu einer Gruppe pflanzlicher Abwehrstoffe: den Phytoalexinen. Diese aktiven Pflanzenstoffe wurden durch die Wissenschaftler und Krebsforscher Prof. Dr. Dan Burke und Prof. Dr. Gerry Potter von der Universität Aberdeen in den 1990er-Jahren entdeckt, als sie die Essgewohnheiten von Völkergruppen studierten, die eine auffallend niedrige Krebsrate aufwiesen. Ihre Ernährung bestand zum überwiegenden Teil aus frischen Feldfrüchten, Obst und Gemüse. Im Labor zeigte sich, dass einige der in der Pflanzenkost enthaltenen Abwehrstoffe u. a. in der Lage waren, die Weiterentwicklung von Krebszellen zu hemmen, ohne dabei gesunde Zellen zu beeinträchtigen. Schon bald wurden die Stoffe als Silberstreifen am Horizont der natürlichen Krebsabwehr bezeichnet. Forscher und Molekularbiologen waren sich einig, dass ihre Entdeckung die lang gesuchte Antwort auf die Frage nach einer unterstützenden natürlichen Krebsbehandlung sein könnte. Der Begriff Salvestrole wurde im Jahr 2002 erstmals von Prof. Potter eingeführt und beinhaltet das aus dem Lateinischen stammende salvare: retten, heilen. Intelligente Naturkräfte halten uns gesund Ist eine Pflanze schädlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt wie beispielsweise einem Parasitenbefall oder einer Pilz- oder Bakterieninfektion, bildet sie spezielle pflanzliche Substanzen als spontane Abwehrreaktion, die sich in den infizierten Bereichen oder auch der Fruchtschale anreichern. Auf diese Weise werden die Erreger eliminiert, was ihre weitere Ausbreitung verhindert. Einerlei ob kleines Pflänzchen oder großer Baum, ob Gemüse, Kräuter oder Obst: Sie alle produzieren diese besonderen Stoffe, jedoch in unterschiedlicher Art und Konzentration. Während die Gruppe der Phytoalexine mehrere Hundert Substanzen umfasst, ist die Gruppe der bisher bekannten Salvestrole noch relativ überschaubar. Es handelt sich dabei um spezielle Phytoalexine, die zusätzlich zur Erregerabwehr auch zum Absterben von Krebszellen beitragen können. Bisher sind rund 50 verschiedene Salvestrole bekannt, die oftmals in bitter oder scharf schmeckendem Obst und Gemüse in hohem Maße enthalten sind. Indem die wertvollen Stoffe über die Nahrung oder als Nahrungsergänzung eingenommen werden, entfalten sie auch beim Menschen ihre ganz besondere Schutzwirkung. Chronischer Salvestrole-Mangel in der Bevölkerung Auch wenn die Entdeckung der Phytoalexine für die Medizin bahnbrechend war, so handelt es sich eigentlich um nichts Neues. Auch die Salvestrole existieren seit jeher in der Natur, der Mensch nahm sie schon immer mit der Nahrung zu sich, ohne von ihrem Vorhandensein, geschweige denn ihren gesundheitlichen Wirkungen zu wissen. Doch warum traten früher weitaus weniger Krebserkrankungen auf als heute? Könnte dies teilweise auch daran liegen, dass wir heute nicht mehr ausreichend in den Genuss dieser so wichtigen Substanzen kommen? Ein Blick auf die seit Jahrzehnten praktizierten Anbaumethoden mit ihrem hohen Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln legt diese Vermutung zumindest nahe. So besteht für gespritzte Ackerpflanzen und Früchte kaum noch die Notwendigkeit, eigene Abwehrstoffe zum Schutz vor Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten zu bilden. Auch sind die Böden vielerorts aufgrund der monotonen Anbauweisen stark ausgelaugt. Daraus resultiert, dass unsere Feldprodukte heute 80 bis 90 % weniger Salvestrole enthalten als noch vor ca. 100 Jahren. Eine Ausnahme bilden ökologisch angebaute Produkte, die noch weitestgehend im Vollbesitz ihrer pflanzeneigenen Schutzstoffe sind. Die veränderten Anbaumethoden sind jedoch nicht der alleinige Grund für den in der Bevölkerung weitverbreiteten chronischen Mangel an Salvestrolen. Dieser wird zusätzlich durch unsere modernen Essgewohnheiten verschärft – mit immer weniger frischem Grün, rohköstlichen Salaten und Kräutern. Insbesondere berufstätige Menschen setzen heute vermehrt auf Fast Food, Fertiggerichte, Mikrowellen- und Dosenkost. Solcherart Nahrung gibt dem Körper jedoch nicht das, was er braucht, um gesund zu bleiben – besonders nicht im Hinblick auf die natürliche Krebsabwehr. Da heute die wenigsten Menschen noch über einen großen Garten verfügen, in dem sie wie einst unsere Vorfahren gesundes und ungespritztes Gemüse, Obst und Kräuter anbauen können, sieht es mit der Zufuhr von Salvestrolen und Vitalstoffen tatsächlich schlecht aus. Auch die im Supermarkt angebotene Ware enthält nicht nur aufgrund des hohen Pestizideinsatzes und der bödenauslaugenden Anbauweise, sondern auch wegen der langen Transportwege nicht mehr sonderlich viele der so wichtigen Pflanzenstoffe. Ähnliches gilt für Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, von denen einige die positive Wirkung der Salvestrole weiter verstärken können. Die Salvestrole-Forscher nennen in diesem Zusammenhang insbesondere die Vitamine B3, C, E und H (Biotin) sowie Eisen und Magnesium, welche für einen funktionierenden Krebsabwehrmechanismus benötigt werden. Nicht nur Prof. Burke, auch renommierte Ernährungswissenschaftler empfehlen daher heute mehr denn je, sich grundsätzlich biologisch zu ernähren. Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebs Die Tatsache, dass unser Organismus auch im gesunden Zustand Tag für Tag Hunderte neuer Krebszellen produziert, mag zunächst einmal erschrecken. Trotzdem ist es so, dass wir aufgrund unserer Immunabwehr meist dennoch nicht an Krebs erkranken. Damit das auf Dauer auch so bleibt, ist es wichtig, unserem Körper von außen die nötige Unterstützung zu geben – z. B. durch den regelmäßigen Verzehr gesunder, salvestrolehaltiger Nahrungsmittel. Spätestens seit den Krebsstudien von Gerry Potter, Professor für klinische Biochemie und Pharmazie, wissen wir, dass der Verzehr von Salvestrolen unabdingbar ist, damit die natürliche Krebsabwehr des Menschen überhaupt funktionieren kann. Damit richtet sich das Augenmerk zwangsläufig wieder auf das, womit wir uns ernähren. Die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs sind Ernährungswissenschaftlern und Forschern längst bekannt. Auch wenn einer Krebs-Erkrankung immer multiple Faktoren zugrunde liegen, spielt die Art der Kost bei der Entstehung und Genesung eine entscheidende Rolle. Das, was wir essen oder auch nicht, ist von großer Bedeutung für den Körper. Dies zeigen nicht zuletzt Berichte von Menschen, die nach ihrer Krebs-Diagnose konsequent ihre Ernährung umstellten – und wieder gesund wurden. Salvestrole wirken gezielt dort, wo sie gebraucht werden Auch die Krebsforscher Prof. Burke und Prof. Potter beschäftigten sich intensiv mit dem Einfluss der Ernährungsweise, speziell der Salvestrole, auf Krebserkrankungen. Was sie im Laufe ihrer Forschungsarbeiten entdeckten, war die bis dato unbekannte Tatsache, dass alle Krebszellen samt Vorstadien – und das gilt für sämtliche Krebsarten – ein bestimmtes Enzym aufweisen, das in gesunden Zellen nicht vorhanden ist. Sie gaben ihm den Namen CYP1B1. Dieses Enzym kann nicht nur als Tumormarker gelten, sondern es spielt auch in der krebshemmenden Wirkweise der Salvestrole eine entscheidende Rolle. So geht es mit den über die Nahrung oder als Nahrungsergänzungsmitteln zugeführten Salvestrolen eine erstaunliche Partnerschaft ein. Sobald ein Salvestrol-Molekül über den Blutkreislauf eine Krebszelle erreicht, findet mit dem nur hier vorkommenden CYP1B1-Enzym eine biochemische Reaktion statt, an deren wunderbarem Ende ein Metabolit entsteht, der ein verlangsamtes Wachsen der Krebszelle bewirken, im besten Fall sogar die Selbstzerstörung der malignen Zelle einleiten kann: die Apoptose. Durch ihre Forschungsarbeiten haben es Prof. Burke und Prof. Potter geschafft, die komplizierten Zusammenhänge zwischen den Salvestrolen, dem Krebsenzym CYP1B1 und dem entstehenden Metaboliten zu entschlüsseln und somit das Wirkprinzip der Salvestrole verständlich zu machen. Schonende Salvestrole-Extrahierung Die Autorin Dr. Barbara Allmann schreibt in ihrem lesenswerten Buch „Salvestrole, krebshemmende Substanzen aus der Natur“ folgenden Absatz: „Das Gen, das für den Abwehrmechanismus Salvestrole-CYP1B1 verantwortlich ist, dürfte zwischen 150 und 300 Millionen Jahre alt sein. Offenbar sind wir heutzutage dabei, diesen bewährten Krebsschutz der Natur mit falscher Ernährung – dominiert von behandelten und stark verarbeitenden Nahrungsmitteln – lahmzulegen.“ Dieses Aufmerksam-Machen auf die Bedeutung ungespritzter und unverarbeiteter Nahrungsmittel scheint daher heute wichtiger denn je. Zusätzlich stärkt die Gewissheit, dass es die Salvestrole auch als hochpotente natürliche Nahrungsergänzungsmittel gibt, die Hoffnung, eines Tages einem möglichen Krebsgeschehen nicht gänzlich ausgeliefert zu sein. Mittlerweile wurde ein sehr schonendes Salvestrole-Extrahierungsverfahren aus Obst und Gemüse entwickelt. Für die Herstellung werden ausschließlich Pflanzen mit einem besonders hohen Gehalt an Salvestrolen verwendet. Wichtig ist zudem, dass sämtliche Rohstoffe aus biologischem Anbau stammen. Dosierung und Einnahmeempfehlung In der Regel handelt es sich bei den Nahrungsergänzungsmitteln um Kapseln. Um die Menge des in den Kapseln enthaltenen extrahierten Wirkstoffs genau angeben zu können, wurde ein spezielles Punktesystem entwickelt, das dem Anwender die exakte Dosierung der Salvestrole ermöglicht. Die von den Krebswissenschaftlern empfohlene tägliche Mindestmenge an Salvestrolen als möglicher Standard für eine prophylaktische Wirkung wurde mit 100 Punkten festgelegt. Dies entspricht in etwa der Salvestrole-Menge, wie sie noch vor ca. 100 Jahren in der täglichen Kost der Menschen vorhanden war. Im Falle einer bereits bestehenden Krebserkrankung kann die Dosis auch wesentlich höher liegen, sollte aber stets mit dem behandelnden Therapeuten abgestimmt werden – ebenso wie die Einnahme der Salvestrole an sich. Trotz der vielversprechenden Laborstudien muss an dieser Stelle betont werden, dass der offizielle wissenschaftliche Nachweis als „Anti-Krebs-Therapie“ noch aussteht. Als natürliche Unterstützung werden die pflanzlichen Abwehrstoffe jedoch schon seit Jahren zur sanften Krebsbegleitung eingesetzt. Bisher sind in der Praxis keinerlei Nebenwirkungen beobachtet worden, selbst nicht in hoher Dosierung. Allerdings sollte die Salvestrole-Einnahme nicht gleichzeitig mit dem Verzehr von bitteren Aprikosenkernen – auch als Vitamin B17 oder Amygdalin bezeichnet – vorgenommen werden, da sich die Wirkung aufhebt. Als weitere Wirkungshemmer sind das Kohlenmonoxyd im Tabakrauch, die gleichzeitige Einnahme von Resveratrol und bestimmte agrochemische Fungizide bekannt, mit denen unsere Feldprodukte gespritzt werden. Auch Schwangere und stillende Frauen müssen vorsichtshalber auf Salvestrol-Nahrungsergänzungsmittel verzichten, da noch keine diesbezüglichen Erfahrungswerte vorliegen. Salvestrole in natürlicher Form, wie sie in ungespritztem Obst und Gemüse vorkommen, sind jedoch gesund für Mutter und Kind und auf jeden Fall empfehlenswert. Hildegard Willms-Beyárd Über die Autorin Hildegard Willms-Beyárd ist ausgebildete Gesundheitsberaterin und Autorin mit dem Schwerpunkt Naturheilkunde. Bezugsquellen • Regenbogenkreis: www.regenbogenkreis.de/salvestrol-60-kapseln, Tel. 0451 / 20 27 11 50 • Quintessence: www.natuerlich-quintessence.de/salvestrol-xtra-60-kapseln, Tel. 07529 / 97 37 30 • Nature Power: www.naturepower.de/produkt/salvestrol-professional-2000, Tel. 0800 / 00 11 11 25 Literatur • Brian A. Schaefer: Salvestrols: Nature’s Defence Against Cancer. Linking Diet and Cancer. Independently published, 2018. • Dr. Mag. Phil. Barbara Allmann: Salvestrole, krebshemmende Substanzen aus der Natur. AT Verlag, 2014. Weiterführende Informationen • Salvestrole-Fallstudien der Professoren Potter, Burke et al.: www.naturepower.de/vitalstoff-journal

Der Artikel "Salvestrole" ist Teil der Audio-Ausgabe Dezember 2023

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Eine natürliche Unterstützung bei Krebs

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