Sich selbst und andere führen mit Hilfe der Sprache
Das Wort “Führer” ist in Deutschland geschichtlich noch immer stark belastet und mit ihm auch das dazu gehörende Verb “führen” sowie etliche seiner Ableitungen. Dies ist ein wesentlicher Grund dafür, dass Menschen eine tiefe Scheu oder sogar Angst davor haben, eindeutig und klar zu führen und die Richtung zu weisen. Sie haben mit diesem Wort einen folgenschweren Missbrauch gespeichert. Solange die Angst vor dem Wort “führen” in den Knochen steckt, ist erstens das Führen nicht oder kaum möglich und zweitens ist damit dem nicht oder nur schlecht Geführten das Hinhören-Können und Be-Folgen von Anweisungen kaum oder nur schwer möglich.
“Der führt sich vielleicht wieder auf!” Wer so denkt und spricht, ist sich kaum dessen bewusst, dass er gerade vom “führen” spricht. Das Wort “führen” hat vielfach in der Alltagssprache einen negativen Unterton bekommen. Es gibt in diesem Sinn zahlreiche Redewendungen wie “Wo soll denn das nur hinführen?” oder “Jemanden an der Nase herum führen”. Die gleiche Bedeutung hat auch[…]