AFA-Algen – gesundheitlich bedenklich?
Antwort
Ich habe mich diesbezüglich mit unserem unabhängigen Autor Norbert Messing beraten, der auch den Artikel über die “Grüne Supernahrung” in NATUR & HEILEN Heft 10/00 geschrieben hat und allem Neuen offen, aber kritisch gegenübersteht.
Die Diskussion über die AFA-Alge ist eine empfindliche Thematik und es ist schwer, ein endgültiges Urteil darüber zu bilden. Auch seiner Meinung nach gibt es berechtigte Bedenken und es ist inzwischen speziell bei der AFA-Alge Vorsicht geboten. Es muss demnach also wohl umgedacht werden.
Die Gründe für eine Verschlechterung der Qualität, also toxikologischen Belastung, können folgende sein: Durch die extrem große Nachfrage musste die AFA-Alge auch aus Gebieten des Klamathsees geerntet werden, die bekanntlich nicht überall eine einwandfreie Algenqualität aufweisen. Dadurch mischen sich die belasteten Algen mit den einwandfreien und es kommen Chargen zustande, in denen die beschriebenen Cyanobakterien vorhanden sind, um die es ja hauptsächlich geht.
Das Problem ist, dass nur Stichkontrollen gemacht werden können und somit nie hundertprozentig gewährleistet werden kann, ob man nun ein einwandfreies AFA-Produkt in den Händen hält oder nicht. Die Firma Algavital z. B. verspricht ständige einwandfreie Ware; das muss sie natürlich auch, und diese Firma ist außerordentlich um Qualitätskontrollen bemüht, um diesem Problem Herr zu werden.
Aber man muss nicht unbedingt die AFA-Alge zu therapeutischen Zwecken (z. B. bei verhaltensauffälligen Kindern) einsetzen, es gibt auch Ausweichmöglichkeiten. Von der Laboranalyse her weicht z. B. die Spirulina-Alge nicht wesentlich von der AFA-Alge ab und kann als einwandfreier Ersatz für diese gelten, da die o.g. Probleme hier nicht auftauchen und die Qualität sehr gut ist.
Folgendes Buch informiert über die AFA-Algen-Problematik:
Roland Ziegler: Aphanizomenon Flos Aquae-Algen: Ritalinersatz oder Algengift?
VRZ Verlag, Weiskirchen 2002, 68 S., EUR 8,90. ISBN 3-933702-05-4.
Das Microcystin-Problem wird dort auf den Seiten 37-46 behandelt. Jedoch sollte bei der Lektüre beachtet werden, dass der Autor, Herr Ziegler, notorisch über "Scharlatane" und Alternativmediziner herzieht und dabei weit übers Ziel hinausschießt. Trotzdem muss man sich mit seinen Argumenten auseinandersetzen. Von den Vertreibern der AFA-Produkte sind ja im Ernst auch keine objektiven Auskünfte zu erwarten. Spirulina dagegen ist toxikologisch unbedenklich, sieht man einmal davon ab, dass es Billiganbieter aus China gibt, die ihre Ware -undeklariert- zur besseren Konservierung bestrahlen. Also auch hier ist die genaue Auswahl des Produktes wichtig.
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