Feigwarzen behandeln
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Bei Kondylomen oder Condylomata acuminata – auch unter dem Begriff Feigwarzen und Feuchtwarzen bekannte Warzen – handelt es sich um eine Viruserkrankung und sie sind neben Herpes und Chlamydien eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Die Krankheitserreger werden am häufigsten durch Kontaktinfektion beziehungsweise Schmierinfektion beim Geschlechtsverkehr oder Intimkontakt sowie beim Oralverkehr übertragen, in sehr seltenen Fällen kommen aber auch andere Infektionswege in Frage. Eine Übertragung der Erreger von der Mutter auf das Kind bei der Geburt ist ebenfalls möglich.
Rund zehn Prozent aller Menschen in Deutschland sind mit sexuell übertragbaren HPV infiziert. Sichtbare Feigwarzen entwickeln sich jedoch nur bei einem Prozent der Betroffenen. Wer sexuell sehr aktiv mit wechselnden Partnern ist, hat ein höheres Risiko, sich anzustecken.
Die Krankheitserreger bilden bei Männern und Frauen gleichermaßen meist in der Genitalregion oder am After in der Regel kleine Warzen, die jedoch zur Ausbreitung neigen und dann konfluierende (sich vereinigende) Warzen ausbilden. Feigwarzen machen sich mitunter durch mehr oder minder starkes Jucken, Brennen oder auch Schmerzen bemerkbar. Häufig verursachen sie aber keine Beschwerden und bleiben daher lange unbemerkt.
Die Behandlung von virusbedingten Erkrankungen ist generell meist langwierig und erfordert Durchhaltevermögen. Da Viren sich meist von selbst zurückziehen, wenn die Abwehr stark genug ist, sollte eine derartige Therapie immer an erster Stelle stehen. Dies kann eine Eigenblut- oder Eigenharntherapie, vermischt mit Körpersubstanzverdünnungen, oder klassische Homöopathie sein, auch Vollwerternährung, Stressabbau, viel Schlaf fördern das Gleichgewicht der Abwehrlage. Es gibt vielerlei Möglichkeiten, jeder Naturarzt oder Heilpraktiker hat hier seine eigene Methode.
Aus der Naturheilkunde sind Schüßlersalze zur inneren Anwendung und zum äußeren Auftragen auf die Feigwarzen geeignet. So helfen Nr. 1 Calcium fluor. D12 sowie Nr. 11 Silicea D12 Tabletten und Salbe im Wechsel, ergänzt durch Nr. 4 Kalium chlor. D6 Tabletten. Zur Austrocknung kann Nr. 10 Natrium sulf. D6 als Salbenbrei aufgetragen werden.
Die herkömmliche Therapie sieht je nach Lokalisation und Ausmaß der Kondylome entweder medikamentös die lokale Anwendung von Warzenmitteln, Retinoiden (Vitamain A-Präparate wie Tretinoin), Immunmodulatoren oder Zytostatika vor; auch die chirurgische Entfernung mit Laser, Elektrokauter, eventuell Kryochirurgie (Vereisung) kommt zu Anwendung. Durch eine derartige Behandlung wird die Infektiosität wahrscheinlich verringert, aber nicht gänzlich ausgeschlossen; eine Übertragung (Ansteckung) ist also weiterhin möglich. Deshalb ist es sehr wichtig, auf eine gestärkte Abwehr zu achten und auch auf die Mitbehandlung von Sexualpartnern und -partnerinnen zu drängen.
Eine Verringerung des Infektionsrisikos ist durch Verwendung von Kondomen eingeschränkt möglich, da die Infektion auch durch Kontakt mit Körperstellen übertragen werden kann, die nicht von Kondomen geschützt werden können.
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