Hilfe bei Magersucht
Ich leide schon seit Jahren an einer Anorexie und bin auf der Suche nach Hilfe. Da ich mich vollwertig pflanzenorientiert und sehr gesund ernähre und das auch weiterhin beibehalten möchte, ist es jedoch sehr schwer, eine passende Therapie zu finden. Können Sie mir weiterhelfen?
Carina M., E-Mail
Antwort:
Bei der Überwindung einer Ess-Störung geht es um weit mehr als nur um das Erlernen eines normalen Essverhaltens. Den Betroffenen muss ein Zugang zu sich selbst aufgezeigt werden, ihre Selbstwahrnehmung muss gestärkt werden, um die Verzerrung, mit der sie ihren Körper erleben, korrigieren zu können.
Von daher ist bei der Anorexia nervosa ein auf vielen Säulen beruhendes Behandlungskonzept sinnvoll – ob dies über eine ambulante oder stationäre Therapie durchgeführt werden sollte, ist aus der Ferne nur schwer zu beurteilen. Es geht allerdings in der Behandlung fast immer um die Kombination von kognitiver Verhaltenstherapie und traumtherapeutischen/tiefenpsychologischen Ansätzen; ggf. ist auch eine Achtsamkeitstherapie sinnvoll. Die Erkrankung lässt sich damit in der Regel sehr gut behandeln.
Stationäre Aufenthalte in entsprechenden Einrichtungen sind oftmals nachhaltig und sinnvoll – denn es geht auch um die Distanz zum sozialen Umfeld. Die Teilnahme an Selbsthilfegruppen kann durch das offene Ansprechen der Problematik und den Austausch mit anderen Erkrankten ebenfalls sehr hilfreich sein.
Was die Behandlung mit Komplementärmedizin anbelangt, so kommt es auf die psychische Verfassung an. Sollte – wie so oft – eine depressive Grundstimmung mitbestehen, ist die Einnahme von Neurapas balance (Filmtabletten, Fa. Pascoe, 2-2-2) zu empfehlen, allerdings nicht, wenn zusätzlich die Antibabypille eingenommen wird, da deren Wirksamkeit durch das in Neurapas balance enthaltene Johanniskraut möglicherweise beeinträchtigt wird. Zum Aufbau innerer Stärke und des Selbstbewusstseins kann auch Ferrum sidereum D20 gut helfen (Weleda, 1-mal täglich 1 Tbl.).
Eva Stiegele, HP
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