Juckender Hautpilz
Antwort:
Es handelt sich bei dem beschriebenen Hautbild vermutlich entweder um die Kleiepilzflechte (Pityriasis versicolor) oder um einen Hefepilz (Candida albicans) – aus der Ferne können wir das leider nicht beurteilen. Die Kleiepilzflechte kommt sehr häufig vor und betrifft vor allem Rücken, Bauch und Kopfhaut. Juckreiz kann hierbei auch auftreten, ist jedoch bei der Pityriasis eher selten, bei einer Candida-Infektion dagegen häufig.
In jedem Fall sollte die Diagnose genau gestellt werden, am besten von einem Dermatologen, der durch Hautschuppen-Entnahme direkt feststellen kann, um welche Pilzart es sich handelt.
Therapeutisch lassen sich beide Pilzarten mit allopathischen Medikamenten gut behandeln, allerdings kommen die Infektionen häufig wieder, und der Kreislauf Symptom (Juckreiz, Schuppung, Rötung etc.) und nachfolgende Salbenbehandlung (z.B. mit den Wirkstoffen Clotrimazol oder Nystatin) beginnt von Neuem. Wichtig ist es daher in der Tat, die Ursachen für die Hauterscheinungen zu erkennen und zu behandeln.
Oftmals entstehen Pilzerkrankungen auf der Grundlage eines geschwächten Immunsystems, z.B. bei Schilddrüsenerkrankungen oder als Begleiterscheinung einer chronischen Erkrankung wie z.B. Diabetes mellitus. Auch nach einer längerandaudernden Behandlung mit Antibiotika reagiert die Haut oftmals mit Pilzbefall. Bei immer wiederkehrenden Hautpilzen sollte daher eine Laboruntersuchung mit Entzündungsparametern, Blutbild, Schilddrüsenwerten, Blutzuckerprofil, Nieren- und Leberwerten durchgeführt werden, um mögliche internistische Ursachen auszuschließen.
Falls sich daraus kein Hinweis auf eine direkte Schwächung des Immunsystems ableiten lässt, sollte man mit naturheilkundlichen Heilmitteln die körpereigene Abwehr und die Säureschutzfunktion der Haut stabilisieren. Zum einen werden immunstärkende Substanzen wie z.B. Echinacin (als Tabletten oder Tropfen) über mehrere Monate eingenommen, sinnvoll auch in der Kombination mit "Zinkorotat" und Vitamin C. Hilfreich ist bei immer wiederkehrenden Hauterscheinungen auch eine Symbioselenkung des Darmes, z.B. mit “Symbioflor 1 und 2”, die über mehrere Monate durchgeführt wird. Ziel ist es in jedem Fall, die körpereigene Abwehr soweit zu stabilisieren, dass ein Pilzbefall dauerhaft keine Chance mehr hat.
Äußerlich gibt es ebenfalls gute Möglichkeiten der naturheilkundlichen Behandlung. So hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass das ätherische Öl der Myrrhe das Wachstum von Candida-Stämmen hemmt. Ähnliche Effekte erzielt man mit Lavendelöl und Thymianöl, beide wirken sowohl gegen Hefen als auch gegen andere Dermatophyten (Hautpilzarten). Teebaumöl ist vor allem bei Nagel- und Fußpilzbefall ratsam.
Empfehlenswert sind bei großflächigem Befall an Bauch oder/und Rücken daher z.B. Bäder mit Lavendelöl oder -milch (z.B. von Weleda erhältlich) und punktuelle Einreibungen mit Myrrhentinktur, die jedoch verdünnt werden sollte. Auch die Einreibung hartnäckiger Stellen mit Knoblauch als Frischextrakt kann heilsam sein, dafür sollte man pilzinfizierte Areale mehrmals täglich mit geschälten Knoblauchzehen einreiben, alternativ mit Knoblauch-Pflanzensaft.
In jedem Falle ist es anzuraten, eine konstitutionelle homöopathische Behandlung bei einem klassisch arbeitenden Homöopathen durchzuführen, um den gesamten Organismus zu stärken.
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