Lektine in Nahrungsmitteln
Ich habe gehört, dass man Tomaten, Auberginen, Paprika, Zwiebeln und Knoblauch nur begrenzt essen sollte. Kann der tägliche Verzehr von rohem Gemüse irgendwelche Nachteile für meine Gesundheit haben?
Makrina W.
Antwort: Vermutlich meinen Sie die Lektine, die in Tomaten, Paprika, Auberginen, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Weizen, Cashewkernen und Erdnüssen enthalten sind. Dies sind – kurz gesagt – Eiweiße, die sich an Kohlenhydratstrukturen in unserem Darm oder Blut heften und dadurch Entzündungen auslösen können. In der Natur dienen die Lektine den Pflanzen als Abwehrstoffe. Wenn man unter Darm- oder Autoimmunerkrankungen leidet, kann es sinnvoll sein, den Verzehr von Lektinen einzuschränken oder zu vermeiden. Durch Kochen werden die meisten Lektine zerstört, bis auf das Lektin in Weizen, das sogenannte Agglutinin, welches als besonders hitzebeständig gilt und auch von manchen als das neue Gluten bezeichnet wird. Der tägliche Verzehr von Knoblauch und Zwiebeln wird oftmals aus verschiedenen Gründen empfohlen, in der chinesischen oder ayurvedischen Medizin wird jedoch davon abgeraten. Grundsätzlich empfiehlt es sich, auf seinen Körper zu hören, er weiß im Prinzip selbst, was gut für ihn ist. Es lassen sich auch keine grundsätzlichen Aussagen treffen, da jeder Mensch unterschiedlich ist. Eine pflanzenbasierte, vollwertige Ernährung ist jedoch immer Basis einer guten Gesundheit. Möchte man den Verzehr von Lektinen einschränken, sollte man sich nicht dazu verleiten lassen, stattdessen vermehrt Produkte wie Weißmehl oder Zucker zu sich zu nehmen.
Eva Stiegele, HP
© NATUR & HEILEN, November 2021