Sind Bleidämpfe aus Bleirohren giftig?
Antwort
Das chemische Element Blei (Plumbum/kurz Pb), ein weiches, dehnbares Schwermetall, kann durchaus hochtoxisch, also giftig, wirken. Früher litten besonders Drucker an der Bleivergiftung als Berufskrankheit. Seit nicht mehr mit Bleilettern gedruckt wird und Benzin kein Blei mehr enthält, gelten vor allem die früher üblichen, immer noch verbreiteten Wasserrohre aus Blei als eine der wichtigsten Ursachen von Bleivergiftungen. Zwar nimmt man mit dem Wasser aus Bleirohren nur relativ geringe Dosen des Schwermetalls auf, im Laufe der Zeit summiert sich das aber auch zu einem toxischen Wert. Das Element Blei wird nämlich nur sehr langsam wieder aus dem Körper ausgeschieden, die Halbwertzeit liegt bei rund 10 Jahren.
Vergiftungen mit Blei verursachen zunächst unklare Müdigkeit, Blutarmut, Appetitmangel, Magendruck, Kopf- und Gliederschmerzen. Später kommen chronische Stuhlverstopfung, Magen-Darm-Koliken, Bluthochdruck und blassfahle Hautfarbe hinzu. Als Spätfolgen drohen u.a. Nierenschrumpfung, Angina pectoris, Nervenschädigung mit Lähmungen, Knochenschäden und allgemeine "Auszehrung".
Ein Warnzeichen der Bleivergiftung, das auch medizinische Laien erkennen können, ist der typische schiefergraue bis blauschwärzliche "Bleisaum" am Zahnfleisch. Dieses Symptom erfordert eine sofortige fachliche Untersuchung.
Von Bleirohren, die lediglich im Keller lagern, geht aber keine Vergiftungsgefahr aus. Der Schmelzpunkt von Blei liegt bei über 327 °C, der Siedepunkt bei 1751 °C. Daher können keine bleihaltigen Dämpfe entstehen, selbst wenn die Rohre neben der Heizung lagern würden.
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