Die Gemmotherapie ist eine besondere Form der Phytotherapie. Verwendet werden ausschließlich die jungen Pflanzenteile, vor allem Knospen (lat. gemmae), aber auch Kätzchen, Triebspitzen, Sprossen und Wurzelspitzen. Die Handhabung der Therapie ist dabei sehr einfach, die Wirkung hocheffizient. Erst 2011 wurden die Kaltauszüge aus den Knospen heimischer Bäume und Sträucher, sogenannte Mazerate, in das Europäische Arzneibuch aufgenommen. Seither hat die Gemmotherapie eine rasante Entwicklung hingelegt – insbesondere in Deutschland.
Vor rund 70 Jahren stieß der belgische Arzt Dr. Pol Henry (1918 –1988) auf der Suche nach einer Pflanzenarznei mit höchster Wirksamkeit auf die Knospen: den Ort „geballter Lebenskraft“. In jedem Frühjahr befindet sich ihr embryonales Pflanzengewebe in hoher Zellteilungsaktivität. Knospen sind reich an pflanzlichen Stammzellen, Wachstumshormonen, Proteinen, Aminosäuren und heilkräftigen Vitalstoffen. Zu diesem Zeitpunkt, wenn die Knospe kraftvoll, prall und[…]