Waschtag!
Schmutzige Wäsche wird seit Jahrhunderten nach dem selben Prinzip gewaschen. Man weicht die Wäsche ein und bearbeitet sie – früher von Hand, heute meist mit der Waschmaschine. Waschmittel enthalten Tenside, d. h. Substanzen, die die Oberflächen-Spannung des Wassers verringern und dadurch netzend und schmutzlösend wirken. Da Seife besonders im harten Wasser Ablagerungen und Vergilbungen auf der Wäsche hinterläßt, hat man früher gerne die Tenside, insbesondere die Saponine, von Pflanzen zum Waschen genutzt. Saponine schäumen im Wasser auf, sobald man sie einrührt. Sie sind giftig, wenn sie in den Blutkreislauf gelangen. Schon lange werden sie auch als Heilmittel genutzt: Saponine wirken abführend, harntreibend und schleimlösend. Noch heute findet man saponinhaltige Pflanzen wie Primel oder Efeu in Hustenmitteln. Als Waschpflanzen dienten früher u. a. Seifenkraut, Efeu, Roßkastanie und Kornrade.
Seifenkraut Das Gemeine Seifenkraut (Saponaria officinalis) wird 30 bis 70 cm hoch. Die Pflanze wächst auf nährstoffreichen Böden in Flußauen, an Straßenrändern und Schuttplätzen. In manchen Bauerngärten hatte das Seifenkraut ebenfalls seinen Platz. Auf diese Weise war das Waschkraut, dessen Wurzel auch bei Husten und Hautleiden verwendet wurde, jederzeit verfügbar. Als Heilmittel wird Seifenkraut heute nur noch selten eingesetzt. Zwischen[…]