Start / Wissensschatz / Fragen & Antworten / Ernährung / Behindern Lektine die Vitalstoffaufnahme?
Ernährung

Behindern Lektine die Vitalstoffaufnahme?

Ist es wahr, daß Lektine, die besonders in Weizenkeimen vorkommen, die Resorption von Vitalstoffen behindern?
 

Antwort
Lektine sind vorwiegend aus Pflanzen (es gibt aber auch tierische) isolierte Eiweißstoffe. Sie besitzen ein spezifisches Bindungsvermögen gegenüber Kohlenhydraten, die sie binden und miteinander vernetzen. Diese Verbindungen sind sehr stabil, auch durch hohe Temperaturen oder spezifische Enzyme werden sie kaum gelöst.

Ihre Annahme, daß Lektine besonders in Weizenkeimen vorkommen, ist nicht korrekt. Tatsächlich sind sie bevorzugt in Samen z. B. von Hülsenfrüchten enthalten. Und es ist keineswegs klar, daß sie beim Keimprozeß abgebaut werden, das müßte ja durch die Enzyme geschehen, die wie oben erwähnt Lektine nicht abbauen können.

Die alte Kulturpflanze Dinkel gehört botanisch zu den Weizenarten und enthält gleichfalls Lektine. Allerdings darf dies auch nicht überbewertet werden, wie es in letzter Zeit häufiger vorkommt. Betrachtet man die Bindungsfähigkeit der Lektine isoliert, trifft natürlich zu, daß sie die Aufnahme von Vitalstoffen beeinträchtigen. Diese isolierte Sichtweise ist aber zu einseitig. Vielmehr muß das Korn ganzheitlich mit der Vielzahl seiner Wirkstoffe beachtet werden, dann fällt auch die Bilanz positiver aus. Die Lektine binden nämlich nur einen geringen Teil der Vitalstoffe im Körper. Weil besonders viele Vitalstoffe im Korn enthalten sind, gehört es nach wie vor zu den gesunden Lebensmitteln. Das beweisen nicht zuletzt die Erkenntnisse und Empfehlungen der beiden großen Ernährungsreformer Bircher-Benner und Kollath.

Nicht haltbar ist die Vorstellung, Weizenkeime seien lediglich Abführmittel, wie erwähnt befinden sich darin verwertbare Vitalstoffe. Überdies bereitet man aus Weizenkeimen auch Diät- und Arzneimittel mit genau kontrolliertem Wirkstoffgehalt (einschließlich der Vitalstoffe, was praktisch den Wert der Weizenkeime bestätigt.

Die Toxine aus dem Pilz Fusarium dürfen gesundheitlich auch nicht überbewertet werden. In erster Linie verderben sie die Lebensmittel. Daß sie ähnlich gefährlich sind wie die bekannten Aflatoxine, kann noch nicht endgültig geklärt werden.

© 2002 NATUR & HEILEN, Beratungsservice

Das könnte Sie auch interessieren

Ernährung

Vitaminmangel

Das unterschätzte Risiko

Vitamine sind lebenswichtig. An jedem noch so kleinen biochemischen Prozess im Körper sind sie als Cofaktoren beteiligt. Doch immer mehr Menschen haben durch die heutige Ernährungsweise eine Vitamin-Unterversorgung. Das wirkt wie eine Bremse auf den […]
Weiterlesen
Ernährung

Was die ketogene Ernährung so gesund macht

Wenig Kohlenhydrate, stattdessen viele fett- und proteinreiche ­Nahrungsmittel – kann das wirklich gesund sein? „Ja!“, sagt die Biologin Prof. Dr. Ulrike Kämmerer von der Universität Würzburg, die seit 15 Jahren die Vorteile der ketogenen Ernährungsweise erforscht und mit […]
Weiterlesen
Ernährung

Man-Koso

Fermentiertes Enzymkonzentrat aus Japan

Seit Jahrhunderten schon werden Lebensmittel zur Haltbarmachung fermentiert. Der von Mikroorganismen ausgelöste Gärvorgang baut die organischen Stoffe ab und um, verändert den pH-Wert in den basischen Bereich und lässt gesunde Milchsäure entstehen. Einen Höhepunkt der […]
Weiterlesen

NATUR & HEILEN abonnieren!

Verpassen Sie keine Ausgabe - monatlich druckfrisch, zum Vorteilspreis und portofrei zu Ihnen nach Hause

Tippen Sie hier ein, was Sie finden wollen.

Sammelbox

Die NATUR & HEILEN-Sammelbox bietet eine besondere Art, einen kompletten Jahrgang übersichtlich aufzubewahren. Der edle, in rotem Regentleinen gefasste Schuber trägt auf den Seiten und auf dem Rücken das weiße NATUR & HEILEN-Logo. So entsteht ein bleibendes Nachschlagwerk.

15,00 
Lieferzeit: 2-5 Werktage