Eiweißpulver bei Untergewicht?
Antwort
Vegetarische Vollwertkost führt relativ selten zu Untergewicht, es ist also zu überprüfen, ob Ihre Kost richtig zusammengestellt ist. Allerdings ist vorab auszuschließen, ob Sie an einer sogenannten “zehrenden” Krankheit leiden wie z. B. an einer Schilddrüsenüberfunktion. Vorsorglich sollten Sie an eine gründliche Untersuchung denken, die alle für das Untergewicht möglicherweise verantwortlichen Krankheiten abklärt.
Zur richtigen Zusammenstellung der vegetarischen Kost sollten Sie sich einschlägige Literatur mit Rezepten und Speiseplänen z. B. von Dr. Bruker, Bircher-Benner oder Kollath besorgen. Sie können sich aber auch von einem Ernährungsberater einen individuellen Kostplan erstellen lassen. Das ist am Anfang sinnvoll!
Wenn das Untergewicht noch nicht bedenklich stark ausgebildet ist, dürfen Sie es nicht zu rasch wieder aufbauen. Es genügt, wenn Sie wöchentlich 1 – 1,5 kg Körpergewicht zulegen, indem Sie Ihre Ernährung optimal zusammenstellen und mehr davon verzehren, bis Sie das Normalgewicht wieder erreicht haben.
Da die Ernährung nicht richtig zu sein scheint, kann durchaus ein Eiweißmangel bestehen, das läßt sich durch fachliche Untersuchung leicht klären. Ehe aber nicht sicher festgestellt ist, daß es an Eiweiß mangelt, sollten Sie kein Eiweißpulver zur Ergänzung der Nahrung verwenden. Es könnte sonst zur Überversorgung mit schädlichen Folgen unter anderem für das Gefäßsystem und die Nieren kommen.
Nicht richtig ist, daß man durch Eiweißpulver abnimmt, wie Sie vermuteten. Nur wer sich im Rahmen einer Diät ausschließlich von Fett und Eiweiß ernährt (Hollywood-, Atkins-Diät), wird eine Gewichtsabnahme erreichen. Diese Diäten sind aber zu einseitig und deshalb nicht empfehlenswert. Tatsächlich gibt man Eiweiß nur bei unterernährten Menschen, bei denen der Eiweißmangel eindeutig festgestellt wurde.
Ob der erhöhte Cholesterinspiegel, den Sie nennen, bedenklich ist, können wir aus der Ferne nicht beurteilen, weil Sie auch die Höhe nicht angegeben haben. Ohnehin kommt es nicht allein auf Cholesterin an, sondern auch auf andere Risikofaktoren (wie Bluthochdruck, Nikotin, Alkohol etc.). Vom Olivenöl kann der hohe Cholesterinspiegel mit Sicherheit nicht kommen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist er anlagebedingt und dann schwer zu beeinflussen, denn der Körper bildet selbst Cholesterin, auch wenn in der Nahrung kaum welches vorhanden ist.
Zu empfehlen ist vor allem das Trinken von viel Wasser, denn so kann auch der Cholesterinspiegel beeinflußt werden. Diese Zusammenhänge wurden sehr verständlich in dem Buch “Wasser – die gesunde Lösung. Ein Umlernbuch” von F. Batmanghelidj, erschienen in der VAK Verlags Gmbh (ISBN 924077-83-5), beschrieben. Auch das Folgebuch “Wasser hilft” vom gleichen Autor ist sehr zu empfehlen.
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