Informationen zur (Braun-)Hirse
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Die Hirse ist eine alte Kulturpflanze, die man schon im antiken Rom zur Ernährung verwendete. In weiten Teilen Afrikas und Ostasiens dient sie als Grundnahrungsmittel, vergleichbar dem Brot bei uns. Ein Einfluß auf Knochen und Knorpel bei Osteoporose und Arthrose läßt sich aus dem relativ hohen Gehalt der Hirse an Fluor und Silicium erklären, denn beide sind wichtig für die Aufnahme und Verwertung von Kalzium; auch andere Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Kupfer und Mangan kommen in der Hirse reichlich vor. Durch ihren Mangel an Gluten eignet sich Hirse vor allem auch für Personen, die an Zöliakie leiden. Hirse ist ebenfalls für eine Entsäuerungskur gut geeignet.
Nachdem die Hormontherapie zur Prophylaxe seit kurzem auch offiziell nicht mehr bei Osteoporose empfohlen wird, rücken Kalzium, Vitamin D und ausreichend Bewegung wieder in den Vordergrund; das trägt auch zur Prophylaxe bei. Bei Arthrose erzielt man durch Ernährungstherapie gute Ergebnisse – wie z. B. durch Hirse oder andere Lebensmittel. Aber auch eine strenge Rohkostdiät unter fachlicher Aufsicht ist dafür geeignet. Die Wirksamkeit des Rohkostfastens wurde unter anderem in einer Studie aus Großbritannien schon vor längerer Zeit überzeugend belegt.
Es spricht also nichts dagegen, Hirse im Rahmen der Vorbeugung und Stärkung der Knochensubstanz mit in den täglichen Speiseplan einzubeziehen, aber als alleine Maßnahme ist dies aller Wahrscheinlichkeit nach zu wenig. Neuerdings wird auch vermehrt die Aloe-vera-Pflanze zur Osteoporose-Therapie eingesetzt. Nähere Informationen können Sie bei der Firma “Pharmos Natur” unter folgender Internetadresse erfragen:
www.pharmos.de
Auch die Kollagentherapie, bei der Knochen und Knorpel durch tierische Gelatine aufgebaut wird, eignet sich, wobei diese Möglichkeit bei vielen Menschen auf Widerstand stößt, weil das “Material” bedenklich ist. Aber es ist eine langfristig sehr wirksame Methode.
Es trifft in der Tat zu, daß Getreide schädliche Stoffe enthalten kann, die erst durch Erhitzung inaktiviert werden. Auch rohe Hirse ist sehr phytinreich. Phytinsäure bindet z. B. Kalzium, Zink und Eisen. Dadurch werden diese Mineralstoffe weniger für den Menschen verfügbar, was durch Einweichen, Keimen oder Erhitzen aufgehoben wird.
Bei kleinen Getreidemengen, wie man sie z. B. für den Frischkornbrei nach Kollath oder Bircher-Benner verwendet, können diese Stoffe aber eher vernachlässigt werden. Wer aber sicher gehen will, sollte die Hirse gemahlen am Vorabend einweichen und dann morgens das Einweichwasser abgießen.
Es findet sich in der Fachliteratur kein Hinweis auf besondere Wirkungen der gemahlenen rohen Hirse. Die genannten Empfehlungen zur Osteoporose- und Arthrose-Behandlung speziell für rohe Hirse werden dort nicht genannt, aber sie sind im Rahmen des allgemeinen Bindegewebs- und Knorpelaufbaus durch Hirse durchaus denkbar. Da rohe Hirse in diesem Zusammenhang unüblich ist, ist auch nicht zuverlässig bekannt, ob und welche Nebenwirkungen sie verursachen kann.
Im Handel sind vor allem geschälte Körner und Hirseflocken erhältlich, ferner gibt es Hirsemehl und -grieß. Die Farbe der Körner reichen je nach Art von Weißgrau über Gelb bis hin zu Rötlich-Braun. Leider liegt uns die von Ihnen erwähnte Ausgabe der Reformhaus-Rundschau o.ä. nicht vor, in der über den wichtigen Unterschied zwischen roter und gelber Hirse berichtet wird. Mit Sicherheit geht es hierbei nicht um geschälte oder ungeschälte Hirse, sondern um verschiedene Hirsearten, von denen es ja unzählige gibt.
Unsere Speisehirse ist die Rispenhirse (Panicum miliaceum). Sie ist eine 0,5 bis 1,5 m hohe Pflanze mit einer herabhängenden Rispe, an der einblütige “Ähren” sitzen. Die bespelzten eiförmigen Körner messen 2 bis 3 mm im Durchmesser und sind weiß, gelblich oder grün gefärbt. Diese Hirse ist eine anspruchslose Getreidepflanze, die auf ärmsten Böden gedeiht und auch gegen Trockenheit und sogar Dürre gefeit ist. Da die Hirsesamen in der Rispe nacheinander reifen, ist sowohl die Bestimmung des Erntezeitpunktes als auch die Ernte selbst erschwert. Nach gründlicher Reinigung der Rohhirse kommen die Körner in die Schälmaschine und werden von der harten, unverdaulichen Schale befreit. Ein Teil wird dann zu Flocken und Mehl weiterverarbeitet.
Die Negerhirse (Pennisetum americanum) ist eine wichtige Breipflanze für die Ernährung vieler Menschen in Afrika und Vorderindien. Sie ist aber ohne Handelsbedeutung.
Die Sorghumhirse (Andropogon sorghum) ist eine weitverbreitet Brei-, Futter- und Industriepflanze.
Die Kolbenhirse (Sateria italica) wird als Vogelfutter verwendet.
Über den Unterschied zwischen den verschiedenen Hirsesorten bitte im Reformhaus weitere Informationen einholen.
Da viele Menschen bereits einen kranken, aufnahmeunfähigen Darmtrakt haben, muß darauf geachtet werden, daß die Wirkstoffe der Hirse nur im Zusammenhang mit hochwertigen Nahrungseiweißen (Soja, Fisch und Geflügel) und allen Vitaminen, wobei das Vitamin C (Sanddornsaft 100%) an erster Stelle stehen muß, optimal eingebaut werden können. D.h. erst dadurch kann das erforderliche Gerüsteiweiß (Kollagen) der Knochen, Wirbel, Bandscheiben, Gelenkpfannen und -köpfe sowie anderer Gelenke mit ihren Flächen langsam wieder aufgebaut, also regeneriert werden.
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