Kann man rohen Kartoffelsaft trinken?
Antwort
Rohe Kartoffeln enthalten, wie viele Nachtschattengewächse, Solanin, ein giftiges Alkaloid. Besonders viel davon sammelt sich an grünen und keimenden Stellen (die sollte man deshalb sorgfältig beim Schälen entfernen). Auch in rohen geschälten Kartoffeln, die man länger liegen lässt, steigt der Gehalt an Solanin noch einmal an, die Knolle bildet es als Abwehr gegen Fäulniserreger. Kartoffeln dürfen nicht vorzeitig geerntet werden, weil sie dann zu viel Solanin enthalten. Ebenso können keimende Kartoffeln giftig sein!
In kleinen Mengen (!) ist der rohe Kartoffelsaft jedoch sehr gesund, da er viele Mineralien und Salze enthält, es basieren in der Volksmedizin entsprechend einige Gesundheits-Rezepte auf rohem Kartoffelsaft. Wichtig ist jedoch, dass die Kartoffeln auf biologisch bewirtschaftetem Boden angepflanzt werden.
Im Folgenden finden Sie ein Rezept des bekannten Waerland-Arztes Dr. med. F. Becker. Er veröffentlichte einige Rezepte, bei denen Kartoffeln als Medizin verwendet werden können, und die eine große Hilfe sein können:
Kartoffelsaftkur gegen Magenbeschwerden (Über- und Untersäuerung)
„Man nehme rohe Kartoffeln und verreibe sie zu Saft, indem man sie durch die Maschine dreht. Man trinke zweimal am Tage, und zwar drei Wochen lang, ein halbes Rotweinglas Kartoffelsaft vor dem Essen. Eine ähnliche Kur lässt sich machen, indem man morgens in der Früh nüchtern eine kleine geschälte rohe Kartoffel so lange wie möglich kaut. Man schneidet die Kartoffel in Scheiben und kaut dieselben, dadurch wird ein Höchstmaß an Speichel gebildet, der alkalisch ist und sich im sauren Magenmilieu heilend auswirkt. Ich kenne kein besseres Mittel gegen Sodbrennen, Übelkeit und Aufstoßen.“
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