Keimbelastung bei frischen Sprossen?
Antwort
Es ist verständlich, daß Sie von der Meldung, die momentan durch die Presse geht, selbstgezogene Sproßen seien extrem keimbelastet, verunsichert sind. Jedoch sollte hier nicht verallgemeinert werden, denn es ist immer am wichtigsten, zu beachten, ob die Sproßen gekauft oder selbst gezogen wurden, und unter welchen Umständen sie keimen und aufbewahrt werden.
Gekaufte Sproßen sind in der Tat zu meiden, denn niemand wird Ihnen zuverlässig Auskunft geben können, wie lange die Sproßen schon unter der schwitzenden Folie lagern, wodurch einer Keimbildung die beste Grundlage gegeben wird. Diese Belastung ist auch durch gründliches Waschen nicht zu beheben, denn hier wird nur oberflächlich gesäubert.
Bei der Selbstzucht von Keimlingen ist unbedingt darauf zu achten, daß das Keimgerät zwar warm steht, jedoch für ausreichende Belüftung gesorgt wird. Auch ist das tägliche gründliche Waschen und anschließende Abtropfen der Spoßen von großer Wichtigkeit, selbst wenn die Sproßen schon “geerntet” wurden und im Kühlschrank lagern. Es sollte also viel gewaschen und für ausreichende Luftzufuhr gesorgt werden, denn wenn die Sproßen in ihrem eigenen Saft liegen, ist der Keimbildung Tür und Tor geöffnet.
Wenn sich erste Schimmelspuren zeigen, sollte die gesamte Ernte sofort vernichtet werden. Auch sind die Geräte regelmäßig mit Essig zu säubern, um eventuelle Keime zu töten und der Sporenbildung vorzubeugen.
Sie sehen also, bei ausreichender und gewissenhafter Hygiene und liebevoller Bearbeitung der Sproßen ist überhaupt kein Grund zur Sorge der Vergiftung vorhanden; und es sollte immer mit klarem Menschenverstand abgewogen werden, was gesünder für die ganze Familie ist: der Verzicht auf die hochwertigen Sproßen zugunsten der Angst vor eventueller Keimbelastung oder das lebensbejahende Naschen Ihrer Kinder und die Zufuhr lebenswichtiger Vitalstoffe so ganz nebenbei.
© 1999 NATUR & HEILEN, Beratungsservice