Langzeiteinnahme von AFA-Algen
Antwort
Die Diskussion über die AFA-Alge ist eine empfindliche Thematik und es ist schwer, ein endgültiges Urteil darüber zu bilden. Es gibt inzwischen aber berechtigte Bedenken gegen sie und es ist speziell bei der AFA-Alge Vorsicht geboten, weshalb wohl umgedacht werden muß.
Es ist zudem immer problematisch, ein einziges Präparat als Wundermittel gegen praktisch alle Beschwerden, die uns zivilisierte Menschen plagen, zu propagieren. Der gesunde Menschenverstand sagt einem, daß dies nicht möglich ist. Es kommen immer viele Faktoren zusammen, die eine Besserung des Gesundheitszustandes bewirken, dazu gehört natürlich auch eine entsprechende Versorgung mit Vitalstoffen.
Daß die vielen positiven Erfahrungen mit der AFA-Alge von Eltern hyperaktiver Kinder nicht wissenschaftlich belegt wurden, spricht an sich nicht gegen die AFA-Alge – es sind eben Erfahrungen, keine Studien. Prinzipiell ist also nichts gegen die gesundheitsförderliche Wirkungsweise der Süßwasser-Algen einzuwenden.
Die Gründe für eine Verschlechterung der Qualität der AFA-Alge, also der vielzitierten toxikologischen Belastung, könnten folgende sein: Durch die extrem große Nachfrage mußte die AFA-Alge auch aus Gebieten des Klamathsees geerntet werden, die bekanntlich nicht überall eine einwandfreie Algenqualität aufweisen. Dadurch mischen sich die belasteten Algen mit den einwandfreien und es kommen Chargen zustande, in denen die beschriebenen Cyanobakterien – und damit das leberschädigende Microzystin – vorhanden sind, um die es ja hauptsächlich geht.
Das Problem ist, daß nur Stichkontrollen gemacht werden können und somit nie 100%ig gewährleistet werden kann, ob man nun ein einwandfreies AFA-Produkt in den Händen hält oder nicht. Die Hersteller versprechen ständige einwandfreie Ware; das müssen sie natürlich auch. Einige Firmen sind außer ordentlich um Qualitätskontrollen bemüht, um diesem Problem Herr zu werden. Aber auch sie sind dem Sachzwang unterworfen.
Diese Zusammenhänge sind uns erst nach der Veröffentlichung unseres Artikel über Algenprodukte in NATUR & HEILEN Heft 10/00 bekannt geworden. Erst die Zeit bringt oft die näheren Hintergründe, Entwicklungen und Wirkungsweisen eines Präparates an den Tag. Da Sie nun schon eine Großpackung AFA-Algen gekauft haben, bleibt nur die Möglichkeit, sie in geringerer Dosierung zu sich zu nehmen, Ihr Sohn sollte vorsorglich auf ein anderes Algenprodukt ausweichen. Diese Korrektur ist sicherheitshalber anzuraten.
Man muß also nicht unbedingt die AFA-Alge zu therapieunterstützenden Zwecken (z. B. bei verhaltensauffälligen Kindern) einsetzen, es gibt auch Ausweichmöglichkeiten. Von der Laboranalyse her weicht z. B. die Spirulina-Alge nicht wesentlich von der AFA-Alge ab und kann als einwandfreier Ersatz für diese gelten, da die o.g. Vergiftungs-Probleme hier nicht auftauchen und die Qualität sehr gut ist.
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