Light-Produkte und Diabetes-Risiko
Gibt es Studien über einen Zusammenhang der Entstehung von Diabetes und des Konsums von Light-Produkten bzw. Süßstoffen? Und wenn ja, gelten diese für alle – synthetische wie natürliche – Süßstoffe?
Antwort
Dass Light-Produkte, also zum Beispiel Getränke wie Cola-Light, das Diabetes-Risiko erhöhen, haben die französischen Wissenschaftler Françoise Clavel-Chapelon und Guy Fagherazzi herausgefunden, die ihre Ergebnisse in dem US-Fachmagazin „Journal of Clinical Nutrition“ veröffentlichten. Die Forscher werteten Daten von 66.188 Frauen seit 1993 aus mit dem Resultat, dass sowohl die Konsumentinnen von gezuckerten als auch von zuckerfreien Softdrinks ein höheres Diabetes-Risiko hatten als Frauen, die ungesüßte Fruchtsäfte bevorzugten. Verglichen die Wissenschaftler die Daten derjenigen, die gezuckerte oder süßstoffhaltige Limonaden tranken, zeigte sich ein höheres Diabetes-Risiko bei Konsumenten von „Light“-Getränken. Frauen, die frisch gepresste Fruchtsäfte tranken, hatten kein erhöhtes Risiko für Diabetes.
Eine mögliche Ursache könnte laut Wissenschaftlern der Süßstoff Aspartam sein, der in vielen „Light“-Getränken enthalten ist. Aspartam soll den Blutzuckerspiegel erhöhen, was wiederum einen Anstieg des Insulins nach sich zieht und zur Insulin-Resistenz und somit zu Diabetes führen kann. Demnach könnte Süßstoff einen ähnlichen Effekt wie Zucker haben.
Als problematisch angesehen wird bei Süßstoffen der folgende Mechanismus: Die Zunge besitzt Rezeptoren, die Süße aufnehmen und dem Gehirn sozusagen ankündigen, dass bald Zucker ankommt. Das Gehirn braucht unbedingt Zucker, um leistungsfähig zu sein, also zum Arbeiten, Denken, Träumen und Verarbeiten. Wenn nun Süße (als Glukose aus Haushaltszucker) angekündigt wird, die jedoch im Gehirn nicht ankommt (da die Süße aus Süßstoffen stammt), kommt es zu einem Hormonungleichgewicht und das Gehirn „befiehlt“ dem Körper, diese Nährstoffkrise zu lösen, indem er mehr Nahrung aufnehmen soll. Damit mündet die chemische Verwirrung in Heißhunger, der eine hohe Gewichtszunahme zur Folge hat, die wiederum eine große Gefahr darstellt, an Diabetes zu erkranken.
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