Tagesbedarf an Kalium bei älteren Menschen
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Erwachsene brauchen etwa 2 g Kalium pro Tag. Dieser Mineralstoff kommt in zahlreichen Lebensmitteln vor, besonders in frischem Obst und Gemüse (Kartoffeln, Tomaten, Bananen, Orangen…) und Fleisch, Geflügel, Milch und Joghurt. Da normalerweise jeder Mensch diese Nahrungsmittel täglich in irgendeiner Form zu sich nimmt, vorausgesetzt die Nahrung ist vollwertig, erübrigt sich eine zusätzliche Zufuhr in Form von Kaliumpräparaten.
Ein Mangel macht sich durch Muskelschwäche und Übelkeit bemerkbar. Schwerer Mangel an Kalium entsteht, wenn über längeren Zeitraum Diuretika, also entwässernde Präparate eingenommen wurden, oder wenn starker Durchfall oder Erbrechen besteht. Hier sind Kaliumgaben angebracht, weil sonst Herzbeschwerden auftreten können. Eine Kaliumüberdosierung ist allerdings fast unmöglich, denn die meisten gesunden Menschen vertragen problemlos vorübergehend einen Kaliumwert von 18 g. Toxische Wirkungen treten nur bei Nierenkranken auf oder wenn zu viel Kaliumpräparate über langen Zeitraum eingenommen wurden. Auch hierbei kommt es zu Muskelschwäche, und zu unregelmäßigem Herzschlag.
Eine konstante Kaliumzufuhr von ca. 2,4 g täglich ist wichtig, um Bluthochdruck, Schlaganfall und Arteriosklerose vorzubeugen. Um den Kaliumspiegel aufzufüllen, sollten eher die entsprechenden Nahrungsmittel vermehrt verzehrt werden, ehe an ein Nahrungsergänzungsmittel in Form von Tabletten o. ä. gedacht wird. Auch sollte vor einer zusätzlichen Einnahme der Hausarzt konsultiert werden, denn bei Nierenerkrankungen, Einnahme von ACE-Hemmern gegen Bluthochdruck und Angina pectoris sollte der Kaliumwert genau beobachtet und kontrolliert werden; Eigeninitiative ist hier also fehl am Platze. Aus diesem Grunde hat die Apothekerin Ihnen wohl auch von einer zu hohen Kaliumzufuhr abgeraten, denn den höchsten Anteil an Kalium nehmen wir ohnehin wie erwähnt über die Nahrung auf. Bei Unsicherheit bezüglich des Kalium-Blutwertes fragen Sie bitte Ihren Arzt, er kann problemlos eine Laboruntersuchung veranlassen.
Es sollte also an erster Stelle auf die richtige, vollwertige Nahrung geachtet werden, vor allem auch, wenn Sie ständig anhaltende körperliche Anstrengungen unternehmen. Dünsten Sie das Gemüse mit wenig Wasser, denn das Kalium geht ins Kochwasser über, also am besten die gesamte Kochflüssigkeit mit verspeisen. Das gilt auch für Kartoffeln. Erst wenn bei dieser Maßnahme der Kaliumwert wirklich zu niedrig ist, sollten Sie auf Präparate zurückgreifen; diese sollten dann allerdings nicht mehr als 99 mg Kalium pro Tablette enthalten. Aber bitte besprechen Sie dies erst mit Ihrem Hausarzt.
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