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Ernährung

Wie gesundheitsschädlich ist Glucose-Fructose-Sirup?

Vielen Lebensmitteln wird Glucose-Fructose-Sirup zugesetzt. Hergestellt wird dieser Süßstoff aus Mais. Auf anderen Lebensmitteln findet sich die Bezeichnung Invertzucker. Gibt es dazu gesundheitlich bekannte Auswirkungen?
 

Antwort
Zuerst zum Invertzucker: So bezeichnet man eine Mischung aus Frucht- und Traubenzucker, die natürlicherweise in Honig und Früchten vorkommt, mithilfe von Enzymen aber auch aus Rohr- und Rübenzucker gewonnen werden kann. Die Grundstoffe sind also immer natürlich. Gesundheitsrisiken gehen vom Invertzucker (wie von jedem Zucker) aus, wenn man zuviel davon verbraucht, insbesondere Übergewicht und seine Folgekrankheiten (wie Arteriosklerose).

Fructose (auch Laevulose genannt) ist der Fruchtzucker, der in süßen Früchten und Honig zusammen mit Glucose und Saccharose enthalten ist. Da Fruchtzucker anders als die übrigen Zucker verstoffwechselt wird, erhöht er den Blutzuckerspiegel kaum, er eignet sich also (in begrenzter Tagesdosis) als Süßstoff bei Diabetes. Wie jeder Zucker führt aber auch Fructose (das “süßeste” aller Kohlenhydrate) zu Übergewicht und seinen Folgekrankheiten, wenn man zu viel davon verwendet. Zudem kann Fruchtzucker bei einigen Erkrankungen unverträglich sein, wie bei:

  • Vererbter Fructose-Intoleranz, einer Stoffwechselstörung, bei der Fructose nicht vertragen wird und zu verschiedenen Symptomen führt; diese Störung kann nicht geheilt werden, da hilft nur, die Zufuhr von Fruchtzucker erheblich zu verringern.
  • Fructosurie mit Ausscheidung von Fruchtzucker im Urin, entweder als erbliche Stoffwechselstörung oder als Symptom schwerer Lebererkrankungen; auch hier gilt, dass die Aufnahme von Fruchtzucker weitgehend vermieden werden muss.

Glucose (auch Dextrose genannt) ist gewöhnlicher Traubenzucker, der auch den Blutzuckerspiegel bestimmt. Man findet ihn ebenfalls in vielen Früchten und Honig zusammen mit Fruchtzucker, er kann aber auch aus Kartoffel-, Maisstärke oder Zellulose hergestellt werden. Aus der Fachliteratur kann allerdings nicht bestätigt werden, dass Glucose aus Maisstärke in den USA häufiger als Süßungsmittel verwendet wird; da Mais in den USA verbreitet angebaut wird, mag daran aber durchaus etwas Wahres sein. Aber auch die Maisstärke ist letztlich ein natürliches Produkt, sofern der Mais nicht gentechnisch verändert wurde. Die Risiken von Glucose bei Diabetes sind allgemein bekannt, außerdem erhöht sich durch übermäßigen Verzehr dieses “Genussmittels” das Körpergewicht, was weitere Erkrankungen (wie Arteriosklerose) nach sich ziehen kann, und nicht zuletzt nimmt das Risiko der Zahnkaries zu.

Dass Fructose-Glucose-Gemische Rheuma und Neurodermitis auslösen können, bleibt allerdings spekulativ. Darüber kann man trefflich streiten, gesicherte Erkenntnisse gibt es nicht dazu.

Um es zusammenzufassen: Fructose-Glucose-/Glucose-Fructose-Sirup als Mittel zum Süßen ist nicht grundsätzlich gesundheitsschädlich (auch wenn aus Maisstärke erzeugt), aber natürlich auch nicht gesundheitsfördernd. Man darf diese Produkte nur vernünftig – also mäßig – gebrauchen und sollte an keiner der oben genannten Krankheiten leiden, dann gibt es keine generellen Einwände dagegen. Solche Sirup-Zubereitungen befinden sich häufig in industriell bearbeiteten Nahrungsmitteln, die in gesunder Vollwertkost allenfalls gelegentlich verwendet werden sollten, wenn man nicht ganz darauf verzichten will.

© 2009 NATUR & HEILEN, Beratungsservice

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