Die Pastinake
Aromatische Wurzel auch für Feinschmecker

Während heute selbst viele Gärtner hilflos mit den Achseln zucken, wenn von Pastinaken die Rede ist, war die sogenannte „Speckmöhre“ in Zeiten der Ritter und Minnesänger das Gemüse schlechthin. Die sättigende Wurzel mit dem aromatischen, weiß-gelblichen Fruchtfleisch war einst der Hauptbestandteil bäuerlicher Suppen und Eintöpfe und wurde „Schwindsüchtigen“ zur Kräftigung serviert. Die Pastinake erlebt jedoch gerade eine Renaissance, und so ist mittlerweile kaum ein modernes Feinschmeckerlokal um ein Pastinakengericht verlegen. Abgesehen davon ist das Gemüse überaus gesund. Die Wurzel wirkt harntreibend und fiebersenkend, hilft gegen Steinleiden und Blähungen, ja gilt sogar als Aphrodisiakum.
Hartnäckig hält sich die Auffassung, die Römer hätten das gelblich-braune Wurzelgemüse mit dem weiß- bis cremefarbenen, fleischigen Innenleben als Reiseproviant nach Mittel- und Nordeuropa gebracht, als sie dort ihre Eroberungszüge starteten. Diese Vermutung stützt sich auf einen Fund von jahrhundertealten Pastinakensamen in der Römersiedlung bei Xanten am Niederrhein. Andere Ausgrabungen jungsteinzeitlicher Pfahlbausiedlungen im Alpenvorland deuten darauf hin, dass bereits die[…]