Heiße Wassergüsse für verspannte Geister
Ein Guß ist nach Pfarrer Kneipp ein gebündelter, beinahe druckloser und gleichmäßig fließender Wasserstrahl, der auf einem Körperteil oder am ganzen Körper entlanggeführt wird. Der so begossene Körperteil wird von einem spiegelglatten Wassermantel weich umspült. Zum Gießen sind spezielle Kneipp-Schläuche erhältlich. Gute Dienste leistet aber auch ein teilbarer Brausenkopf, der in vielen Sanitätsgeschäften erhältlich ist. Mit einem Griff läßt er sich in der Mitte auseinander klinken, so daß eine glatte Öffnung entsteht. Das verbleibende Stück wird senkrecht gehalten. Der Wasserdruck ist dann richtig, wenn beim Aufrechthalten des Schlauches oder des Duschkopfteiles das Wasser die Mündung knapp eine Handbreit übersprudelt. Ist der Druck zu schwach, kann der Durchmesser der Öffnung durch ein kurzes Schlauchstück, welches man in den Duschkopf steckt, verengt werden.
Was beim Guß hauptsächlich wirkt, ist der Temperaturreiz. Örtlich regt der Guß die Durchblutung an. Über die Funktionen der Haut werden aber auch Kreislauf, Nervensystem, die Ausscheidung und der Stoffwechsel beeinflußt. So wird’s gemacht Der Körper oder der zu begießende Körperteil müssen warm sein. Bei Kältegefühl, Frösteln oder kalter Haut muß der zu behandelnde Körperteil mit Hilfe von Kleidung, Bewegung[…]