„Ich handle, also bin ich“
Interview mit Frances Moore Lappé
Uns steht viel mehr Macht zur Verfügung, als wir denken, um die momentane (Welt-) Krise zu bewältigen. Es geht darum, das weitverbreitete Gefühl der Machtlosigkeit durch das Gefühl der Verantwortung zu ersetzen und nicht weiter sein Schicksal und die Lösung der Probleme an andere zu delegieren. Mangelbewusstsein, gekoppelt mit einem Gefühl der Ohnmacht, schafft eine Spirale der Destruktion. Es gibt aber mehr als genug Energie, mehr als genug Nahrung, mehr als genug Arbeitsplätze für alle – wir müssen nur den Blickwinkel wechseln und eine Welt der Fülle für alle statt eine Welt der Not kreieren. Geseko von Lüpke, renommierter Journalist sowie Autor zahlreicher Bücher vor allem über Ökologie und nachhaltige Zukunftsgestaltung, sprach mit der amerikanischen Umwelt- und Ernährungsaktivistin Frances Moore Lappé im Rahmen der Veröffentlichung seines Buches „Zukunft entsteht aus der Krise“. In diesem Buch hat der Autor namhafte Persönlichkeiten, wie Ervin Laszlo, Hans-Peter Dürr, Vananda Shiva, Ibrahim Abouleish, Jakob v. Uexküll, interviewt und und mit ihnen über zukunftsfähige, lebensfördernde Konzepte diskutiert.
Das verbreitete Gefühl der Machtlosigkeit Geseko v. Lüpke: Warum verändern wir die Welt nicht, obwohl wir doch gegenwärtig mit derart vielen Krisen konfrontiert sind? Frances Moore Lappé: Ich glaube, das liegt schlicht daran, dass man uns immer wieder eingeredet hat, wie machtlos wir seien. Diese Sozialisation in Sachen Machtlosigkeit führt zu der Überzeugung, wir wären unfähig, diese Krisen angehen und[…]